AG Frauen & Gender digital beim Landesweiten Frauenforum

Zum ersten Mal seit der pandemiebedingten Pause fand wieder ein Grünes Landes-Frauenforum statt. Die AG Frauen & Gender hat online teilgenommen

Am 13. Mai fand zum ersten Mal seit der pandemiebedingten Pause unter dem Motto „Demokratie und Feminismus" ein Grünes Landes-Frauenforum statt.
Wir hatten vor, als AG nach Düsseldorf zu fahren, doch da die 100 Plätze schon innerhalb von drei Tagen besetzt waren, hatten nicht alle einen Platz ergattert. Glücklicherweise wurde die Veranstaltung hybrid angeboten, sodass wir uns dazu entschlossen, zusammen digital teilzunehmen. Wir durften uns im „Rudel“ im Grünen Zentrum Nordkreis einfinden und die Diskussionsrunden per Beamer mitverfolgen – in den Pausen haben wir dann unsere eigenen Gespräche geführt.

Zu Beginn gab es eine gute und argumentativ sehr hilfreiche Debatte zur Streichung des §218, der den Schwangerschaftsabbruch immer noch im Strafgesetzbuch verankert. Da bei sehr vielen Menschen gar kein Problembewusstsein für diese Regelung vorhanden ist, wurden wir auch als Ortsgruppen angesprochen und darum gebeten, kleinteiligere Aufklärung vorzunehmen, uns mit NGOs zu dem Thema zu vernetzen etc. Der deutsche Juristinnenbund stellte seinen erarbeiteten Vorschlag zu einer Neuregelung außerhalb des StGB vor – vielleicht ein gutes Thema für einen zukünftigen Grünen Dienstag, denn auch Menschen, die nicht selbst betroffen sind, müssen politisch für das Thema Reproduktionsrechte sensibilisiert werden!

Danach ermöglichte uns die freundliche Nachbarin eine sonnige Mittagspause im angrenzenden Garten.

Nach der Mittagspause gab es die fünfköpfige Diskussionsrunde „Gemeinsam für die Gleichberechtigung aller“, in der über Intersektionalität und Begrifflichkeiten geredet wurde. Es war ein interessantes Gespräch, unserer Meinung nach war es aber zu viel Begrifflichkeitsaufklärung und zu wenig Handlungsimpuls, und wir sind etwas ratlos daraus hervorgegangen. Eine*r der Teilnehmenden trug danach noch einige Poetry-Slam-Texte vor.

Nach einer Kaffeepause folgte als Abschluss noch eine sehr bewegende Rede zur Lage der Frauen und vor allen Dingen der kurdischen und jesidischen Frauen in Iran von Schilan Kurdpoor. Sie trat in einem roten kurdischen Kleid auf und sagte, dass sie es stellvertretend trage für all die Frauen, die bestraft würden, wenn sie ihre kurdische Kultur zeigten. Sie las einen Text über die Flucht ihrer Mutter Ende der Siebziger vor und zog Parallelen in die Gegenwart. Die Bewegung Jin, Jiyan, Azadî, so Kurdpoor, ist weltweit zurzeit der stärkste Feind des Patriarchats und benötigt unsere Unterstützung.

Vielen Dank an die Grünen NRW für die schöne Veranstaltung – und nächstes Jahr dann vielleicht vor Ort!

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