Innenstadt für alle besser erreichbar machen

Eine gut erreichbare Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität: das Konzept IInnenstadtmobilität für Morgen" kann beides vereinen

Kaj Neumann & Jan van den Hurk, mobilitätspolitische Sprecher

Alle wünschen sich eine Innenstadt, in der man sich gerne aufhält: mit guter Luft, wenig Verkehrslärm und attraktiven Cafés und Geschäften, mit Spiel- und Freiräumen. Gleichzeitig soll die Aachener City gut erreichbar sein – an vielen Stellen ist das nicht einfach unter einen Hut zu bringen. Das Konzept „Innenstadtmobilität für Morgen“ kann diesen Gordischen Knoten lösen und unsere Innenstadt für alle Verkehrsarten besser erreichbar machen – während gleichzeitig die Aufenthaltsqualität innerhalb des Grabenrings deutlich verbessert wird, sagt die GRÜN-Rote Koalition.

Das Konzept sieht einen Vorrang innerhalb des Alleenrings für Fuß- und Radverkehre sowie für den ÖPNV vor. Mit dem Auto kommt man über neue Wegeführungen weiterhin zu jedem Punkt innerhalb dieses Bereichs. Durchgangsverkehre, die viel Lärm und Abgase erzeugen, bleiben jedoch fern. Zur Umsetzung braucht es keinen riesigen Umbau – Schilder und Markierungen helfen im ersten Schritt bei der Neuordnung. Städte wie Gent, Leuwen, Groningen zeigen, dass das gut funktioniert. Die Akzeptanz ist nach einer ersten Orientierungsphase hoch und die Aufenthaltsqualität steigt schnell. Im Sommer 2024 soll es losgehen, bis dahin gibt es viel Bürgerbeteiligung.

Eine alte gemeinsame Vision nimmt Gestalt an

Die Fraktionsvorsitzenden Julia Brinner (GRÜNE) und Michael Servos (SPD) ordnen gemeinsam mit den beiden mobilitätspolitischen Sprechern Jan van den Hurk (SPD) und Kaj Neumann (GRÜNE) ein: „Wir begrüßen das Konzept der Verwaltung, es ist ein wichtiger Bestandteil des Koalitionsvertrags mit der SPD und wir freuen uns über die zeitnahe Umsetzung noch in dieser Ratsperiode“, so Julia Brinner. „In Jahresfrist wird „unser Aachen morgen“, die Transformation der Stadt, sichtbarer werden: Für eine ruhigere, lebenswertere, gesündere und klimafreundliche Innenstadt. Aus der City rein und wieder raus – das wird damit dann auch für diejenigen Verkehrsteilnehmer*innen einfacher und sicherer, für die es derzeit noch schwierig und umständlich ist.“

Michael Servos schlägt den großen Bogen: „Jetzt kommt das Konzept in die Umsetzung, für das wir die Grundsteine schon vor Jahrzehnten gelegt haben. Angefangen Mitte der 90er Jahre mit einer rot-grünen Initiative, der wir verkehrsfreie und -beruhigte Bereiche wie den Markt, Katschhof oder Elisenbrunnen zu verdanken haben. Später gab es einen schwarz-roten Antrag, um Schleichwege in der Innenstadt zu unterbinden – genau das Thema! Zusammen mit LINKEN und ZUKUNFT haben SPD und GRÜNE im Jahr 2020 dann einen Antrag gestellt, um das Ganze in ein gutes Konzept zu gießen und endlich loszulegen. An dem Punkt sind wir heute. Mit Blick auf die Entstehungsgeschichte ist es also ein Thema, das über die Fraktionen hinweg gewollt und begrüßt wird.“

Viele profitieren – alle Argumente hören und abwägen

„Unser Anspruch ist, dass jede Person, sei es die Oma mit der Enkelin, Berufstätige und Geschäftsleute, die Familie auf Shoppingtour oder Tourist*innen von außerhalb sicher in den Stadtkern gelangen und den Aufenthalt dort genießen. Mit den vorliegenden Planungen wird das gelingen, davon sind wir überzeugt“, so Kaj Neumann. Jan van den Hurk ergänzt: „Auch die 50.000 Anwohnerinnen und Anwohner innerhalb des Alleenrings profitieren von einer leisen, sauberen, übersichtlichen Innenstadt. Die Qualität in unseren Straßen wird schnell erlebbar sein. In den Diskussionen, die wir bereits führen und die nun noch intensiver folgen, werden wir alle Argumente hören, aufgreifen und gut prüfen. Zum Beispiel: Welche Regelungen gibt es für Pflegedienste, Rettungswache, RWTH etc. pp. Es wird ein gemeinsamer Prozess, nicht über die Köpfe der Aachener*innen hinweg.“

 

Das A und O: Klarer Zeitplan und gute Kommunikation

Los geht es mit der ersten Beratung am 31.8. in einer Sondersitzung von Mobilitätsausschuss und Bezirksvertretung Aachen-Mitte. Es folgen über den September mehrere Beteiligungsformate seitens der Verwaltung, in die sich alle Interessierte einbringen können. Zum Ende des Jahres werden dann die Umsetzungsbeschlüsse getroffen und voraussichtlich ab Sommer 2024 sollen die Veränderungen „auf die Straße“.

„Auch dann, in etwa einem Jahr, ist eine gute und klare Kommunikation das A und O. Wenn es konkret, wird, braucht es eine Erklärungsbereitschaft auf vielen Kanälen und von allen beteiligten Akteur*innen. Dafür stehen wir als Koalition mit bereit“, blickt Julia Brinner nach vorn. Michael Servos zeichnet das Bild weiter: „Eine lebenswerte, eine lebendige Innenstadt ist das Ziel dieses Konzepts und vieler andere Bemühungen. Zahlreiche andere Dinge spielen da hinein: Spiel- und Freiräume in der Stadt, Leerstände beseitigen, den Handel stärken, gute Parkhäuser und gutes Park and Ride, ein attraktives Angebot von ÖPNV und Tram. All dies ist auf dem Weg, und wir freuen uns, mit den Menschen in dieser Stadt die ersten Früchte all dieser Bemühungen zu „ernten und gemeinsam zu genießen.“

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