Pilotprojekt Kreislaufwirtschaft in der Baubranche

Die Baustoffe aus dem Abbruch eines städtischen Gebäudes sollen im Sinne des urban mining gehoben und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden

Ratsantrag 38 /2023

die Fraktion von GRÜNEN und SPD beantragen, im Rat der Stadt folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt, zeitnah ein Pilotprojekt für eine „Urbane Mine“ im Sinne der Kreislaufwirtschaft für die Baubranche zu etablieren.

Konkret sollten im Rahmen des Abrisses eines Gebäudes so viele Bauteile und Baustoffe wie möglich entnommen, lokal zwischengelagert oder wiederaufbereitet und in zeitlich und räumlich naheliegenden Baumaßnahmen wiederverwendet werden.

Fördermöglichkeiten für die entstehenden Mehrkosten sollen evaluiert und mit dem Träger der Maßnahme abgestimmt werden. Der Prozess soll nach Möglichkeit aufgrund seiner Vorbildwirkung öffentlich kommuniziert werden.

 

Begründung

  • Der CO2-Ausstoß des Bausektors ist ungebremst hoch, die Kreislaufwirtschaft ist ein wesentlicher Teil der Bauwende und leistet einen unverzichtbaren Anteil zur Erreichung der Klimaschutzziele.
  • Das Müllaufkommen aus dem Bausektor ist mit ca. 60% an der Gesamt-Mülltonnage immens und muss reduziert werden.
  • Der Materialverbrauch der Bauwirtschaft mit ca. 50% des Gesamt-Materialverbrauchs der Menschheit muss reduziert werden, um den planetaren Grenzen gerecht zu werden und den world-overshoot-day wieder nach hinten zu schieben.
  • Wir brauchen lokale Projekte, an denen eine Kommune lernen kann und vorbildhaft vorangeht, um zu zeigen: Vieles ist schon möglich, wenn man nur will.

Der Förderrahmen und die langfristige Nutzerperspektive fordern und ermöglichen einen finanziellen und zeitlichen Rahmen, der die Umsetzung eines Pilotprojektes im Sinne eines learning-by-doing ermöglicht.

 

Carsten Schaadt
Fraktionssprecher Grüne
Michael Servos
Fraktionsvorsitzender SPD

 

 

Zurück