Urbane Produktion – Industriearbeitsplätze in Aachen erhalten und modernisieren

Zum Beispiel auf dem Conti-Gelände im Rahmen der Internationalen Bau- und Technologieausstellung

Das Conti-Gelände in Aachen-Rothe Erde bietet eine solche Chance. Mit Hilfe von Fördermitteln und der Einbindung in Projekte des Rheinischen Reviers, beispielsweise der IBTA (Internationale Bau- und Technologieausstellung) kann nicht nur der Erhalt von Arbeitsplätzen gut gelingen. Auch eine zukunftsweisende nachhaltige Entwicklung kann entstehen: Ein modernes Vorzeigeprojekt für die Stadt und Region.

Ja: Aachen ist natürlich als Wissenschaftsstandort über die Grenzen hinweg bekannt. Allein die RWTH ist Arbeitgeberin für über 10.000 Menschen (im Link S. 85) aus Stadt, StädteRegion und weit darüber hinaus.

Doch es braucht in Aachen auch die Sicherung von Arbeitsplätzen im Industrie-Segment: ausdrücklich auch für Menschen mit geringer beruflicher Qualifizierung. Die Firma Continental in Aachen bot solche Arbeitsplätze, für fast 2.000 Menschen. Ende des Jahres ist nun Schluss auf dem Conti-Gelände und damit wird die Frage immer drängender: Was tun? Wahrscheinliches Szenario: Verkauf an einen Investor, der dort Industrie und Gewerbe ansiedelt. Damit die Stadt aber Einfluss darauf nehmen kann, dass nicht nur

a. viele neue Arbeitsplätze entstehen, sondern gleichzeitig etwas wächst, das neue, moderne
b. Industrie-Projekte möglich macht und somit ein neues Stück Stadt entsteht

braucht sie einen guten Plan. Die Stadt muss etwas in der Tasche haben, um einem Projektentwickler dabei zu unterstützen, die Industriefläche hin zu einem sehr modernen, auch ökologisch nachhaltigen (Stichwort Cradle to Cradle) urbanen Produktionsstandort weiterzuentwickeln.

Hier greift der Antrag der GRÜNEN, die IBTA (Internationale Bau- und Technologieausstellung) und damit reichlich Fördermittel für das Rheinische Zukunftsrevier nach Aachen zu holen und auf diesem Industriegelände einen von mehreren denkbaren Standorten für die IBTA zu gestalten.
„Ausstellung“ ist als Begriff vielleicht etwas unscharf, denn bei der IBTA geht es nicht um ein klassisches temporäres Ausstellungsformat, sondern in ihrem Rahmen findet bleibende, sichtbare Stadtentwicklung statt.
Wie etwa die Entwicklung des Stadtquartiers Wilhelmsburg Mitte im Zentrum der Elbinseln zwischen 2006-2013 oder, unter dem Titel „Behutsame Stadterneuerung“ die Internationale Bauausstellung 1987 ff in Berlin.

Ganz so groß wie in Berlin oder Hamburg ist es hier in Aachen nicht gedacht. Aber dennoch kann die Entwicklung des Conti-Geländes ein zentraler Baustein sein und kann – neben anderen Flächen wie etwa dem Richtericher Dell als nachhaltig konzeptioniertem Neubaugebiet – ein gutes, zukunftsweisendes Projekt im Rahmen der IBTA werden.

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen zumindest hat den Impuls der GRÜNEN aufgegriffen und für den Ausschusses für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung eine entsprechende Vorlage erstellt. In der Sitzung am 27. April 22 folgten alle Fraktionen einstimmig dem Vorschlag, dem bereits im Planungsausschuss am 7. April alle Fraktionen zustimmten: Damit ist der Weg frei für die Verwaltung, gemeinsam mit der StädteRegion diesen Faden weiterzuspinnen und in die Förderkulisse IBTA – im Rahmen der Zukunftsförderung Rheinisches Revier – einzubringen.

Wann, wie, wo und mit welchen Projekten die IBTA stattfindet: Diese Entscheidung fällt voraussichtlich im Herbst. Aachen ist aus unserer Sicht jedoch gut dafür aufgestellt und müsste gute Chancen haben, einen Teil der IBTA in die Stadt zu holen.

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