Ratsantrag 07 /2024

Die Fraktion der GRÜNEN und der SPD beantragen, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:

Beschluss
Die Verwaltung wird beauftragt, eine Kommunikationsstrategie über die Wärmewende in Aachen entwickeln zu lassen und umzusetzen. Neben den für die Bürger*innen relevanten Änderungen von EU- und Bundesgesetzgebung sollen so der Prozess und die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung transparent gemacht werden. Die Strategie soll von FB 13 bearbeitet, nötigenfalls an einen externen Partner ausgeschrieben und nach den fachlichen Vorgaben des FB36 erstellt werden.

Begründung

Im Bereich der zukünftigen Wärmeversorgung kommen große Veränderungen auf die Menschen in Aachen zu: Öl- und Gasheizungen müssen durch Wärmpumpen oder Fernwärme ersetzt werden, Häuser gedämmt werden, Solarthermieanlagen können Heizungssysteme oftmals gut ergänzen. Um dem notwendigen Umstieg einen rechtlichen Rahmen zugeben, wurden auf Bundesebene in den letzten Monaten mit der Reform des Gebäudeenergiegesetzes weitreichende und richtungsweisende Änderungen für die zukünftige Gestaltung der Wärmeversorgung beschlossen. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in Deutschland bis 2045 vollständig zu dekarbonisieren.

Die Stadt Aachen unterstützt die Transformation der Wärmwende bereits seit einigen Jahren mit einem umfangreichen Sanierungsförderprogramm, einem Beratungsangebot bei AltbauPlus sowie der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung. Darüber hinaus wird aktuell eine Aachener Klima- und Energieagentur aufgebaut, welche die Wärmewende weiter vorantreiben soll.

Da die Transformation der Wärmversorgung komplex ist und es für jedes Gebäude individueller Lösungen bedarf, sind viele Menschen aktuell verunsichert. Vielen ist unklar, welches Heizungssystem sie für ihr Gebäude zukünftig nutzen können, wo sie Beratung und Handwerker*innen für eine anstehende Sanierung finden oder wann das eigene Haus an die Fernwärme angeschlossen werden wird. Daher ist es essentiell, dass kompakt und gut aufbereitet über die Wärmwende kommuniziert wird. Die Stadt soll zu diesem Zweck eine Kommunikationsstrategie erstellen lassen, die sowohl die Notwendigkeit und die Vorteile der Wärmewende aufzeigt als auch konkrete Hilfestellungen und Informationen an die Bürger*innen vermittelt, z.B. über Beratungsangebote, Förderprogramme und die Suche nach Handwerksbetrieben.

Im Rahmen der Strategie soll evaluiert und aufgezeigt werden, mit welchen Elementen am effektivsten mit den Bürger*innen über die Wärmetransformation kommuniziert werden kann, beispielsweise über persönliche Anschreiben an Hausbesitzer*innen, Erklärfilme, eine Homepage, Plakate, Kommunikation über Social Media oder Veranstaltungsangebote.