Ratsantrag 58 /2023
die Fraktionen von GRÜNEN und SPD beantragen, im Rat der Stadt folgenden Beschluss zu fassen:
Die Verwaltung wird mit der Prüfung beauftragt, ob und wie ansässigen Firmen die Möglichkeit zum Bau sogenannter Werkswohnungen, z.B. im Rahmen der Konzeptverfahren, eingeräumt werden kann.
Begründung
Der Wohnungsmarktbericht aus 2022 geht weiterhin von steigenden Zahlen der Bevölkerung in Aachen aus. Eine Verbesserung der Wohnraumversorgung ist dringend geboten. Immer schwieriger wird es für die Aachener*innen, passenden und trotzdem bezahlbaren Wohnraum zu erhalten.
Neben dem grundsätzlichen Fachkräftemangel in der freien Wirtschaft – laut Bundesagentur für Arbeit wurden in 2/23 rund 778.000 offene Stellen gemeldet – wird der Mangel an adäquatem Wohnraum auch zu einem entscheidenden Standortfaktor. Die Verbindung zwischen Arbeitsplatz und Lebensumfeld wird in Zukunft ein entscheidendes Argument für oder gegen einen Arbeitgeber/eine Arbeitgeberin sein.
Grundsätzlich sind Werkswohnungen zur Anbindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen gedacht, ähnlich wie Jobtickets, Fortbildungsangebote oder Betriebskindergärten. Sie sind somit nicht maximalen Renditeerwartungen unterworfen und erfüllen nur dann ihren Zweck, wenn sie dauerhaft preiswert bleiben. Neben dieser Bindungsfunktion können sie natürlich auch als ein Baustein zur Verbesserung der Wohnungsmarktsituation in Aachen angesehen werden.
Eine Möglichkeit zur Umsetzbarkeit könnte die Berücksichtigung von Werkswohnungen als ein Vergabekriterium bei Konzeptvergaben sein.
Mit freundlichen Grüßen
Julia Brinner Fraktionssprecherin Grüne | Michael Servos Fraktionsvorsitzender SPD |
Sebastian Breuer Wohnungspolitischer Sprecher Grüne | Norbert Plum Planungspolitischer Sprecher SPD |