Ratsantrag 16 / 2021
die Fraktionen von GRÜNEN, ZUKUNFT und LINKE beantragen, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:
Die Verwaltung wird beauftragt, die Aachener Parks und Grünflächen in den Bereichen, die wenig genutzt werden und sich dafür eignen, extensiver zu pflegen, um den ökologischen Wert der Flächen zu steigern. Dazu zählen Maßnahmen wie eine seltenere Mahd, das Anlegen von Wildblumenflächen und das Belassen von Totholz und Laub im Park. Diese Maßnahmen sollen in das Freiraumkonzept Grüne Krone integriert werden und zukünftig bei der Planung und Bewirtschaftung der Grünflächen berücksichtigt werden.
Begründung
Die zahlreichen Aachener Parks und Grünflächen stellen urbane Rückzugsräume und Trittsteinbiotope für verschiedene Tier- und Pflanzenarten dar. Leider sind viele von ihnen sehr intensiv gepflegt und „aufgeräumt“ und haben somit einen geringen ökologischen Wert. Ziel des Antrags ist es, der Tier- und Pflanzenwelt dort mehr Lebensraum zu bieten und gleichzeitig für die Aachenerinnen und Aachener Natur vor der Haustür erlebbar zu machen. Dafür sollen mit geeigneten Maßnahmen sowie mit dem Verzicht auf Maßnahmen in den wenig genutzten Teilbereichen der Parks kleine Biotope entstehen.
Durch eine Extensivierung der Pflege und das Anlegen von Wildblumenflächen kann Insekten und Vögeln in Aachen ein selten gewordener Lebensraum gegeben werden. Dabei sind vor allem magere Wiesen und besonnte Säume von besonders hohem ökologischem Wert. Einzelne Blühwiesen werden bereits im Rahmen des FLIP-Projekts in den Aachener Parks angelegt. Diese Möglichkeiten sollen so weit wie möglich ausgeweitet und ihr Erhalt langfristig gesichert werden.
Darüber hinaus sollen auf geeigneten Flächen Baumstämme, sonstiges Totholz und Laub liegen gelassen werden. Dieses Totholz bietet beispielsweise zahlreichen Käferarten einen Lebensraum. Wo es die Verkehrssicherung zulässt, soll auch stehendes Totholz erhalten werden, welches als Bruthöhle für Vögel dienen kann.
Ziel des Antrags ist es explizit auch, Natur in den Aachener Parks erlebbar zu machen. So sollten die Naturschutzmaßnahmen von einer Kommunikation mit den Bürgern über Infotafeln oder ggf. Parkführungen etc. begleitet werden. Bereits heute gibt es eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung für „unaufgeräumte“ Ecken in Parks, welche durch eine aktive Kommunikation noch weiter gesteigert werden kann. Darüber hinaus können entsprechend aufgewertete vielfältige Bereiche eine Vorbildfunktion für den Umgang mit dem heimischen Garten übernehmen.
Der Antrag bezieht sich explizit auf wenig genutzt Teil- und Randbereiche der Grünflächen, welche von der Umweltverwaltung identifiziert werden. Intensiv genutzt Bereiche der Parks wie beispielsweise Liegewiesen sollen weiterhin intensiv gepflegt und von der Bevölkerung wie gewohnt für Naherholung, Sport etc. genutzt werden können.
Monika Wenzel Christoph Allemand
Fraktionssprecherin GRÜNE Fraktionssprecher DIE Zukunft
Leo Deumens
Fraktionsvorsitzender DIE LINKE