GRÜNER Ratsantrag 13 / 2018
Die GRÜNE Fraktion im Rat der Stadt Aachen beantragt, in den zuständigen Gremien folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat der Stadt lehnt den Einsatz von Glyphosat auf städtischen Flächen ab. Die Verwaltung wird aufgefordert, bestehende und zukünftige Pachtverträge dahingehend anzupassen, dass zum bald möglichsten Zeitpunkt die Verwendung von Glyphosat auf städtischen landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgeschlossen wird.
Darüber hinaus wird die Verwaltung beauftragt, mit der Landwirtschaftskammer und der Kreisbauernschaft Aachen mit dem Ziel in Kontakt zu treten, auch auf nicht-städtischen Flächen den Verzicht auf den Einsatz von Glyphosat zu erreichen.
Begründung
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen” ein. Auch wenn die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) derzeit vom Gegenteil ausgeht, ist eine abschließende Untersuchung noch nicht vorhanden. Eine negative Wirkung auf den menschlichen Hormonhaushalt konnte bisher ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.
Fest steht jedoch, dass in den letzten Jahren vermehrt Rückstände dieser Stoffe in unserer Nahrung und unseren Körpern gefunden wurden.
Darüber hinaus haben sowohl die EFSA als auch das Deutsche Bundesumweltamt erhebliche negative Auswirkungen für pflanzenfressende Säugetiere (z.B. Nutztiere wie Kühe und Schafe) sowie wildlebende Tierarten (z.B. Vögel und Maulwürfe) festgestellt. Vor dem Hintergrund des massiven Artenrückgangs in unseren Ökosystemen und der unklaren Datenlage in Bezug auf die Gesundheitsgefährdung ist es daher nicht zu verantworten, Glyphosat länger auf städtische Flächen aufbringen zu lassen.
Aufgrund von chemie-freien Alternativen zu Glyphosat wie Fruchtwechsel, flaches Pflügen oder Unkrauthacken besteht außerdem keine Notwendigkeit, Glyphosat zu verwenden.
Mit freundlichen Grüßen
Kaj Neumann
stellvertr. Fraktionssprecher