Reit-Weltmeisterschaften 2026 in der Stadt leben

Die Reit-Weltmeisterschaften 2026 in Aachen sollen mit diversen Punkten erlebbar gemacht werden.

Ratsantrag 16 /2024

die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, FDP und Die Linke im Rat der Stadt Aachen beantragen, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:


Die Verwaltung wird beauftragt, die Reit-Weltmeisterschaften 2026 in der Stadt erlebbar zu machen und hierzu:

 

1. gemeinsame Gespräche mit dem ALRV, dem MAC und dem ats zu führen, mit dem Ziel, während der FEI World Championships 2026 ein Rahmenprogramm im Bereich der Innenstadt zu entwickeln, sowie

2. nötigenfalls schnellstmöglich ein Vergabeverfahren zur Organisation und Durchführung dieses Rahmenprogramms durchzuführen, sowie

3. die städtischerseits erforderlichen Schritte zu unternehmen, um im Sinne dieses Antrags eine umfangreiche, eines Gastgebers würdige Atmosphäre zur Begleitung der Weltmeisterschaften zu erzeugen, sowie

4. die kulturellen und stadtpflegerischen Angebote der städtischen Eigenbetriebe und eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen damit in Einklang zu bringen, sowie

5. ein angemessenes Budget für die Haushalte 2025 und 2026 einzuplanen.

 

Durch die besondere Atmosphäre der Weltreiterspiele 2006 wurde das Bild Aachens bei den Menschen nachhaltig geprägt. Von diesem Sommermärchen profitieren wir bis heute. Auch 20 Jahre später wird von Teilnehmern immer noch die enge Verzahnung und das gemeinsamen Erleben von Turnier und Stadt als bisher beste Weltreiterspiele hervorgehoben. Auf diesem Fundament sollten wir aufbauen.

Die FEI World Championships 2026 finden im Spätsommer 2026 vom 11. bis 23. August statt. Bereits vorher wird vom 21. bis 24. Mai 2026 eine Kurzform des CHIO in der Disziplin Springen veranstaltet. Aachen ist allein bei der Weltmeisterschaft Gastgeber für insgesamt rund 570.000 Besucher, 650 Athleten mit 800 Pferden aus aller Welt.

Als Gastgeber sollten wir für einen passenden Rahmen dieses Weltereignisses sorgen. Wichtig ist, dass die Weltmeisterschaft nicht nur in der Soers gelebt wird, sondern durch diesen Rahmen in die ganze Stadt und ganz besonders in die Innenstadt getragen wird. So haben auch die Aachener Händler und Gastronomen die Chance, von den rund 200 Mio. Euro Umsatz, den die Besucher mit nach Aachen bringen, zu profitieren. Ein schönes Rahmenprogramm würde zudem die Bevölkerung aus Aachen und dem Umkreis mit in die schöne Stimmung der Weltreiterspiele eintauchen lassen.

Ein kulturelles Begleitprogramm mit mehreren Bühnen könnte zur Live-Übertragung während der Wettbewerbe genutzt werden und am Abend für musikalische Angebote zur Verfügung stehen. Zur Begrenzung der erforderlichen planerischen und finanziellen Ressourcen wäre es möglich, das Stadtglühen und das September-Special miteinzubeziehen und zu integrieren.

Um die Sieger und Platzierten der Championate besonders herauszuheben, wäre ein täglicher Empfang für diese und ihre Entouragen im Rathaus möglich, bei welchem sie die Möglichkeit erhalten, sich in das goldene Buch der Stadt einzutragen. Bereits 2006 unter Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden war dies eine besondere Ehre für alle Teilnehmenden der Weltreiterspiele und wurde sehr gut angenommen. Dieses tägliche Ereignis wäre für alle Menschen in Aachen zugänglich, könnte so eine weitere Attraktion darstellen und gleichzeitig in das kulturelle Abendprogramm in der Innenstadt überleiten. Auch der Archimedische Sandkasten, welcher immer von einem kulturpädagogischen Angebot im Rahmen der Ferienspiele begleitet wird, könnte zur Einstimmung zwischen CHIO und Weltmeisterschaften genutzt werden und so diesen Sommer des Pferdesports besonders bei Kindern und ihren Familien präsenter machen.

Im Vorfeld der FEI-Weltmeisterschaft 2006 wurden als Kunstprojekte die bunten Pferde entwickelt, welche die ganze Innenstadt bereichert haben und teilweise immer noch der Dekoration dienen. Ein solches Projekt könnte im Rahmen der KAStE durch die freie Kulturszene abgebildet werden. Durch die kulturelle Vielfalt der Teilnehmer und Besucher bieten sich möglicherweise auch ein Street-Food-Festival und kulturelle Darbietungen im Rahmen einer festivalartigen Veranstaltung an.

Klar ist, dass ein Veranstaltungsprogramm dieser Größenordnung nicht allein durch Spenden zu finanzieren ist. Als Stadt profitieren wir außerordentlich von der Vielzahl der Besucher, die erfahrungsgemäß im Schnitt pro Gast rund 250 Euro in Aachen ausgeben werden. Dementsprechend kann auch erwartet werden, dass wir als Stadt einen angemessenen Beitrag dafür einplanen und über die Haushalte 2025 und 2026 bereitstellen.

Zur Planung, Organisation und Durchführung bedarf es einer profunden Vernetzung in die Gastronomie, den lokalen Handel sowie die Hotellerie und Erfahrung in der Organisation von größeren Veranstaltungen mit insgesamt einigen hunderttausend Besuchern. Diese Erfahrungen weist beispielsweise der Märkte- und Aktionskreis City Aachen, der zudem bereits seit langem mit dem Aachen Tourist Service und dem ALRV kooperiert. Sollte es notwendig sein, dieses Programm auszuschreiben, müsste dies unverzüglich erfolgen, um alle Vorhaben noch rechtzeitig umzusetzen. Aufgrund der besonderen Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Aachens und die eindeutige Verbindung mit dem Themenfeld Tourismus, sollte die Federführung für die Begleitung von städtischer Seite direkt beim Dezernat VI – Wohnen, Soziales und Wirtschaft in enger Abstimmung mit dem Dezernat IV – Bildung, Jugend und Kultur liegen.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Schaadt
Fraktionssprecher Grüne
Iris Lürken
Vorsitzende CDU-Fraktion
Michael Servos
Fraktionsvorsitzender SPD
Leo Deumes
Vorsitzender Fraktion DIE LINKE
Wilhelm Helg
Vorsitzender FDP-Fraktion
 

 

 

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