Der Rat der Stadt Aachen hat in seiner gestrigen Sitzung eine gemeinsame Erklärung zum 75. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945 verabschiedet.
Alle demokratischen Fraktionen unterzeichneten die Resolution. Dem Stadtrat geht es dabei nicht nur um die Nazi-Herrschaft mit ihren Gräueln, auch werden mit Sorge die heutigen rechtsextremen Tendenzen und die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland und Europa gesehen und eindeutig Position bezogen.
In der Erklärung heißt es:
„Für die meisten Menschen in Europa war der 8. Mai 1945 ein Tag der Hoffnung und der Zuversicht. Mit Bestürzung stellen wir aber gegenwärtig fest, dass auch 75 Jahre nach dem Kriegsende das politische Denken und Handeln, das einst in die Katastrophe von Diktatur und Krieg führte, in unserer Gesellschaft nicht überwunden ist. ...
Der Rat der Stadt Aachen bekräftigt sein Nein aller demokratischen Kräfte gegen jedwede rechtsextreme Aktivität. Rechtsextreme sind in Aachen unerwünscht. Nie wieder darf in unserer Stadt, nie wieder darf in Deutschland Unfreiheit, Intoleranz, Rassismus, Fremdenhass und Antisemitismus zugelassen werden. Wir bekennen uns zur Stärkung und Weiterentwicklung unserer freiheitlichen Gesellschaft. Deshalb werden wir öffentlichen Aufmärschen und Demonstrationen demokratiefeindlicher Parteien und Organisationen mit allen rechtlich möglichen Mitteln entgegentreten.
Gemeinsam mit der Bürgerschaft unserer Stadt wollen wir weiterhin die Lehren aus unserer Geschichte ziehen. Das heißt für uns, die Erinnerung an das durch Diktatur und Krieg verursachte Leid aufrechtzuerhalten, der Opfer zu gedenken, unsere Demokratie zu verteidigen und nicht nachzulassen im Einsatz für eine menschlichere Zukunft."
Den vollständigen Text der Erklärung findet ihr hier.