Das Resümee einer Veranstaltung zum Atomausstieg im KuKuK: Der ATOMAUSSTIEG ist ein Langstreckenlauf, der mit Geduld und stetigen Druck zum Erfolg führt!!
Das KuKUK ist ein besonderer Ort. Dort wo Jahrhunderte lang eine Grenze trennte, verbindet nun ein deutsch-belgisches Kulturzentrum im Herzen Europa die Menschen. Die GRÜNEN luden dorthin zu einer energiepolitischen Veranstaltung ein. Es ging um Grundsätzliches zur Energiewende und zum Atomausstieg, aber auch um den Schrottmeiler von Tihange im Besonderen.
Rebecca Harms, Fraktionssprecherin der GRÜNEN im Europäischen, betonte, dass sich die Europäischen GRÜNEN für die gesetzliche Verankerung des Europäischen Atomausstieges stark machen und europaweit eine Anti-Atom-Politik durchsetzten wollen. EU-Energiekommissar Oettinger sei ein Merkel Vertreter, da gilt es den Druck aufrecht zu erhalten.
Oliver Krischer, MdB aus Düren und energiepolitischer Sprecher der GRÜNEN im Bundestag, betonte, dass Schwarz-Gelb auf der energiepolitischen Bremse stehe. Der beschlossene Atomausstieg von 2011 angesichts der Katastrophe von Fukushima sei das eine, aber die Energiewende, die zu zögerlich daher kommt, das andere. 100 % erneuerbare Energien sind das Ziel. Ausruhen auf den bisherigen 25%, die den Konservativen zu reichen scheinen, das ist nicht genug. Auch kümmere sich die Bundesregierung nicht genug um die grenznahen Anlagen wie Tihange.
Jörg Schellenberg von der Aachener Bürgerinitiative "Stopp Tihange" skizzierte die gravierenden Mängel der Anlage; die Initiative befindet sich auf dem Weg juristische Schritte gegen den Betreiber Electrabel einzuleiten.
Das Klima in Bezug auf Atomkraft ist in Belgien noch ein ganz anderes, als es in Deutschland ist, weiß Karl-Heinz Braun von ECOLO zu berichten. Der Abgeordnete im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft gab einen Einblick in das politische Gefüge Belgiens und die mehrheitlich gleichgültige Haltung gegenüber der tödlichen Bedrohung der Atomenergie auf Seiten der Bevölkerung.
Fazit der spätsommerlichen Veranstaltung: das Miteinander von Bürgerinitiativen und der Vertreterinnen und Vertreter im parlamentarischen Raum ist entscheidend und führt zum Erfolg. Aber es braucht Geduld, wie Rebecca Harms, Mitbegründerin der BI Gorleben von 1975, weiß: Es ist ein Langstreckenlauf. Aber zum Feiern, nach der Abschaltung von Tihange, da treffen wir uns alle wieder im KuKuK, wenn nicht morgen, doch irgendwann in der Zukunft".
Ein Bericht von Katrin Feldmann