Das aktuelle Defizit des städtischen Haushalts beläuft sich in 2011 auf 61 Millionen Euro. Auch die anderen Kommunen im Umfeld sind hoch verschuldet. Sparen, sparen, sparen heißt die Devise. Deswegen ist es umso unverständlicher, dass nun der Flugplatz Merzbrück für 4,5 Millionen Euro ausgebaut werden soll. Die Kosten müssen anteilig vom Land und den angrenzenden Kommunen getragen werden. Hier handelt es sich jedoch nur um die reinen Baukosten, noch offen ist, wer den laufenden Betrieb finanziert.

Erst im vergangenen Jahr hat der Stadtrat eine neuerliche Ausfallbürgschaft in Höhe von 375.000 Euro für die Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH beschließen müssen. Die Industrie- und Handelskammer Aachen ist vor einigen Jahren als Gesellschafter aus der GmbH ausgestiegen. Weise Voraussicht?!

Für Ursula Becker, grüne Bezirksvertreterin in Haaren-Verlautenheide, ist nicht zu erkennen, dass dieser Flugplatz – in der aktuellen Planung – irgendeine Bedeutung für die Weiterentwicklung der verkehrlichen Infrastruktur in der Region haben wird:

„Die Zahl der Starts und Landungen soll nach dem Ausbau von 40.000 auf 56.000 pro Jahr steigen. Diesen Zahlen traue ich nicht.  Wenn erstmal der Flugplatz erweitert wurde, kommt schnell das Argument, dass er nur wirtschaftlich betrieben werden kann, wenn neben zweimotorigen kleinen Flugzeugen, auch größere Maschinen landen dürfen. Und dann stehen wir möglicherweise vor der Qual der Wahl: noch eine Bürgschaft oder doch mehr Lärm und Luftbelastung.“

Die aktuelle Argumentation der Betreiber, dass durch den Ausbau des Flugplatzes der Lärm sowie die Umweltbelastung sogar noch abnehmen sollen, lässt Ursula Becker – ganz ohne Flugzeug – in die Luft gehen:

„Mehr Flüge bringen weniger Lärm- und Umweltverschmutzung – Das widerspricht jeder Logik!  Ich lehne den Ausbau des Flugplatzes ab und appelliere an alle Beteiligten, den Ausbau zu stoppen!“