Belgien steigt ab 2015 aus Atomkraft aus

Im Rahmen der Verhandlungen zur Regierungsbildung in Belgien haben die beteiligten Parteien beschlossen an dem in 2003 verabschiedeten Gesetz zum Ausstieg aus der Atomkraft festzuhalten.

Im Rahmen der Verhandlungen zur Regierungsbildung in Belgien haben die beteiligten Parteien beschlossen an dem in 2003 verabschiedeten Gesetz zum Ausstieg aus der Atomkraft festzuhalten. Dieses Gesetz sieht die Schließung der drei ältesten Reaktoren in Belgien im Jahr 2015 vor. Dazu zählt Tihange 1, Doel 1 und Doel 2. Die vier verbleibenden Reaktoren sollen zwischen 2022 und 2025 geschlossen werden.

Von dieser Entscheidung profitiert nicht zuletzt die Aachener Region. Aachen wäre im Falle eines Nuklearunfalls im Atomkraftwerk Tihange besonders betroffen, da dieses gerade einmal 60 km von der deutschen Grenze entfernt liegt. Auch wenn die Gefahr noch lange Jahre bleibt (auch ein stillgelegter Reaktor birgt Gefahren), ist zumindest ein Ende absehbar.

Oliver Kirscher, GRÜNER Bundestagsabgeordneter aus Düren und Sprecher für Energie- und Ressourceneffizienz:

„Ohne Zweifel haben auch die vielen Appelle und Resolutionen aus der betroffenen Grenzregion in Deutschland ihre Wirkung gezeigt. Die Kräfte, die in Belgien eine Laufzeitverlängerung wollen und wollten haben sich nicht durchgesetzt, denn auch in Belgien ist die Öffentlichkeit inzwischen sehr atomkraftkritisch. Belgien zieht wie Deutschland, die Schweiz und Italien die richtige Konsequenz aus den Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima, auch wenn der Ausstieg in allen Ländern natürlich schneller von statten gehen könnte und müsste.

Damit der Atomausstieg auch umgesetzt wird, muss Belgien nun auch den zweiten Teil der Energiewende anpacken und Atomstrom durch Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ersetzen. Das Land hat z. B. bei der Windenergie große Potenziale, die es zu nutzen gilt.“

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