Bilanz Grüner Stadtentwicklung

Im Bereich Stadtentwicklung kann die Grünen Ratsfraktion zum Ende der aktuellen Ratsperiode eine umfangreiche Erfolgsbilanz vorlegen.

Im Bereich Stadtentwicklung kann die Grünen Ratsfraktion zum Ende der aktuellen Ratsperiode eine umfangreiche Erfolgsbilanz vorlegen. Michael Rau, Ratherr, Fraktionssprecher und Sprecher für das Thema Stadtentwicklung: „Das Arbeitsprogramm, das wir 2004 mit den Sozialdemokraten vereinbart haben, umfasste im Bereich Stadtentwicklung mehr als 20 Themen. Wenn ich heute sehe, was wir davon umgesetzt oder auf den Weg gebracht haben, stelle ich fest, dass unsere Arbeit erfolgreich war und ist.“

Am sichtbarsten wird Stadtentwicklung bei umgesetzten Bauprojekten. Michael Rau: „Einiges davon kann man sehen: den neuen Elisengarten, den neuen Bahnhofsplatz, die Erneuerung der Fußgängerzone Dahmengraben oder den Sportpark Soers mit dem Tivoli.“ 

Einsatz für die soziale und ökologische Stadt


Stadtentwicklungspolitik geht nicht ohne Konflikte. Dann ist Verhandlungsgeschick gefragt. Michael Rau: „Investoren zum Beispiel haben meist sehr eigene Interessen. Dann muss man klare Konzepte haben, Durchsetzungsvermögen aber auch Kompromissbereitschaft. Ein Beispiel ist die Kaiserplatz Galerie. Hier haben wir sehr viele Verbesserungen erreicht. Ohne unseren Einsatz sähe die aktuelle Planung ganz anders aus. Der Investor will eine hohe Rendite. Wir stehen setzen uns für die Erhaltung von Wohnraum ein, für ein gutes Wohnumfeld, für Denkmalschutz und Umweltschutz – und sind dabei erfolgreich.“

Stadtentwicklung mit den Bürgerinnen und Bürgern


Betroffen von Stadtentwicklungspolitik sind in erster Linie die Menschen, die in den jeweiligen Stadtteilen leben und arbeiten. Michael Rau: „Die Bürgerbeteiligung ist für uns ein zentrales Thema. Um zu zeigen, was Bürgerinnen und Bürger leisten können, haben wir im Frankenberger Viertel zum ersten Mal für Aachen eine Bürgerwerkstatt auf den Weg gebraucht. Die Ergenisse sind so überzeugend, dass dieses Modell jetzt auch auf andere Stadtteile ausgeweitet wird. Ein Erfolg ist für uns auch das Stadterneuerungsprogramm Aachen Ost. Dieses wollen wir jetzt in Aachen Nord fortsetzen.“

Nachhaltig die Zukunft gestalten


Mit Stadtentwicklungspolitik von heute werden die Weichen für die Zukunft der Stadt gelegt. Michael Rau: „Es war ein grüner Antrag, nach mehrere Jahrzehnten einen neuen Flächennutzungsplan aufzustellen. Auch die Planungen für den Campus Aachen West und Melaten haben wir konstruktiv begleitet. Wir sehen das als eine große Chance für die wirtschaftliche Entwicklung Aachens, gleichzeitig auch als eine Chance, beispielhaft zu zeigen, dass ökologisch nachhaltige Stadtplanung möglich ist. Ganz wichtig war uns auch die Entwicklung in den Stadtbezirken. Hier haben wir  mit Rahmenplänen für Haaren und Brand Weichen gestellt.“

Mehr zu einzelnen ausgewählten Projekten:

Grundstück Parkhaus Büchel


Dass das Parkhaus Büchel nicht mehr in das Herz der Stadt passt, ist – dank jahrelanger Überzeugungsarbeit der Grünen – in Aachen inzwischen politischer Konsens. Trotzdem hat es lange gedauert, bis es gelang, für den maroden Bau mit seinen lästigen Staus eine andere Lösung zu finden.

Das ist in dieser Ratsperiode gelungen. Mit der „Bel Etage“ gibt es eine städtebauliche Lösung, einen Planung mit architektonischer Qualität und auch einen Investor, der das Grundstück kauft und bebauen wird. Voraussichtlich 2010 wird das Parkhaus abgerissen, 2012 soll die „Bel Etage“ fertig sein. 

Büchel, Kleinkölnstraße, Großkölnstraße


Mit einer neuen Nutzung des Grundstücks Parkhaus Büchel wird es auch möglich, die Fußgängerzonen um Dom und Rathaus zu erweitern und Straßen vom Autoverkehr zu entlasten. Über Büchel und Buchkremestraße kann eine Verbindung vom Markt bis zur Adalbertstraße geschaffen werden. Auch für die anderen Straßen östlich von Dom und Rathaus ergeben sich ganz neue Perspektiven. Groß- und Kleinkölnstraße brauchen neue Impulse. Hier gibt es Ideen, aber leider noch keine Investoren, die zur Realisierung gebraucht werden.

Elisengarten, Ursulinerstraße, Dahmengraben


Der Elisengarten – die wichtigste innerstädtische Grünfläche – steht nach der „Zwischennutzung“ durch umfangreiche archäologische Ausgrabungen kurz vor der Fertigstellung.

Das umgestaltete Restaurant mit der neuen Terrasse ist bereits zu einem beliebten Treffpunkt geworden, die Wege können schon benutzt werden und der Rasen wächst. Zurzeit wird hinter dem Gebäude des Elisenbrunnens noch ein Wasserbecken gebaut. Im nächsten Jahr können auch wieder Veranstaltungen wie das „September Special“ im Elisengarten stattfinden. Ein Pavillion soll die Ergebnisse der Ausgrabungen vor Ort attraktiv präsentieren.

Ergänzt wird das Ensemble Elisengarten durch den neuen Fußgängerbereich Ursulinerstraße, der zurzeit umgebaut wird.

Dahmengraben


Fast in direkter Nachbarschaft des Elisengartens liegt der Bereich Dahmengraben. In den 60er Jahren war das die erste Fußgängerzone Aachens. Nun erstrahlt sie in neuem Glanz. 

Neubau AM Aureliusstraße


Zwischen Aureliusstraße, Borngasse, Franzstraße und Posthof errichtet die AM ein kleines neues Stadtviertel mit Büronutzung und Gastronomie. Ein von grün-rot initiierter Wettbewerb sichert hier eine hochwertige Architektur. Wichtig war den grün-roten Stadtentwicklern auch die fußläufige Verbindung vom Bahnhof über den Marienplatz zum Kapuziner Karree. Hier kann man demnächst über eine große Freitreppe schreiten.

Zum Ensemble gehört auch das alte Umspannwerk der STAWAG, das bald als Proberaum für das Städtische Orchester umgenutzt wird und auch als Veranstaltungssaal genutzt werden kann.

Bahnhofsplatz, Bahnhofstraße


Schon seit einiger Zeit hat der Bahnhofsvorplatz ein neues Gesicht. Das Projekt wurde nach einem Architektenwettbewerb zusammen mit dem Umbau des Bahnhofs durch die Bahn realisiert.

Der Bahnhofsplatz findet seine Fortsetzung im Umbau der Bahnhofstraße, die kurz vor der Fertigstellung steht. Noch in diesem Sommer gibt es eine attraktive Fußgängerachse vom Bahnhof in die Innenstadt.

Super C, Zentralbereich der RWTH


Das „Super C“ wurde von grün-rot positiv begleitet. Es setzt im Zentralbereich der Hochschule einen neuen Akzent.

Das Super C ist nur der Beginn einer umfassenden Umgestaltung des Zentralbereichs der RWTH Aachen, der direkt an den Stadtkern anschließt. Die Umgestaltung wird auf Basis eines Wettbewerbs durchgeführt, den Stadt und RWTH gemeinsam durchgeführt haben. Ein erstes Projekt, das 2010 umgesetzt werden soll, ist die Umgestaltung des Templergrabens. 

Kaiserplatzgalerie


Die Kaiserplatzgalerie gehört zu den umstrittensten Projekten der Aachener Stadtentwicklung. Natürlich sind die Grünen keine Freunde von solch großen Einzelhandelsprojekten, die immer tiefgreifende Auswirkungen auf ihr Umfeld und auch drüber hinaus haben. 

Wer Verantwortung ernst nimmt, muss sich aber damit auseinandersetzen, dass Stadtentwicklung auch von Investoren abhängt. Statt für Fundamentalkritik und Ablehnung haben die Grünen sich deshalb dazu entschieden, hier die Möglichkeiten von Politik und Stadt, auf die Planung Einfluss zu nehmen, möglichst umfassend zu nutzen. So konnten bei den Themen Verkehrsanbindung, Parken und Gestaltung, viele Verbesserungen durchgesetzt und festgeschrieben werden. Der Investor verpflichtete sich sogar, für den wegfallenden innerstädtischen Wohnraum Ersatz zu schaffen. 

Das wäre nicht möglich gewesen, wenn man den einfachen Weg eine Ablehnung gegangen wäre. Nun warten auch die Grünen auf einen Baubeginn. 

Stadtteilerneuerung Aachen Ost


Stadtteilerneuerung bedeutet eine Vielzahl von auf einander abgestimmten Maßnahmen, darunter sind Bauprojekte, aber auch viele Projekte in den Bereichen Soziales, Bildung und Kultur. Die Stadtteilerneuerung Ost, bereits vor 1999 angestoßen und von 1999 bis 2009 mit mehr als 9 Millionen Euro von Land und Stadt gefördert, läuft in diesem Jahr seit zehn Jahren. Inzwischen kommt es vor allem darauf an, gute Projekte auch für die Zeit zu sichern, wenn es keine Zuschüsse mehr gibt. 

Die größten baulichen Projekte in Aachens Osten sind: Erstens die Umgestaltung des Kennedyparkes – hier gibt es nicht nur großen Rasenflächen sondern auch Skaterbahn, Ballspielplatz, Kinderspielplatz, Veranstaltungsarena und anderes. Zweitens der Umbau der Fabrik Rheinnadel zum Haus für Identität und Integration. Die gesammelte Geschichte der Stadt im Stadtarchiv wird hier ebenso Platz finden wie der Boxsport und viele Initiativen. Die Planung ist in vollem Gange. 

Außerdem wurden gerade im Ostviertel viele Schulhöfe erneuert und umgestaltet. Investiert wurde auch in den Straßenbau: Reichweg, Barbarastraße und Stolberger Straße wurden komplett erneuert. Für die nächste Zukunft ist außerdem die Sanierung des Feuerwehrgebäudes an der Stolberger Straße geplant. 

Moschee Stolberger Straße


In anderen Städten haben Planungen zum Bau von Moscheen zu Streit und zur Mobilisierung rechtradikaler und fremdenfeindlicher Kräfte geführte. In Aachen gelang es, die Pläne für den Neubau der Moschee an der Ecke Stolberger Straße/Elsaßstrasse so zu diskutieren, dass sie breite Akzeptanz fanden. Auch der Moscheeneubau war Teil des gemeinsamen Arbeitsprogramms von Grünen und SPD.

Frankenberger Viertel


Im Frankenberger Viertel hatten die Bürgerinnen und Bürger das Wort. Hier wurde in einer von den Grünen beantragten Bürgerwerkstatt Leitlinien für Städtebau und Verkehr entwickelt. Ergebnisse sind autofreie Mittelstreifen in Oppenhoffallee und Viktoriaallee und ein neues Parkkonzept. Auf den Weg gebracht wurden auch die Sanierung und der Umbau der Viktoriaallee und die künftige Nutzung der Burg Frankenberg als Kultur- und Bürgerhaus.  

Zum Frankenberger Viertel gehört auch das Areal des ehemaligen Finanzamtes Beverstraße. Bereits 2007 wurde hier ein Wettbewerb durchgeführt. Nun warten die Stadt und der Grundstückseigentümer BLB auf einen Investor. Auf dem Grundstück soll Wohnungsbau entstehen. 

Tivoli, Sportpark Soers


Dass der Tivoli weiterhin in Aachen ist, ist ein Verdienst der Grünen. Als des Pläne gab, die Spielstätte der Alemannia in ein Gewerbegebiet im Kreis zu verlagern, haben sie das als erste öffentlich gemacht und als erste gefordert, dass die Alemannia in Aachen bleiben muss.  In enger Zusammenarbeit zwischen Alemannia und ALRV und mit sehr viel Moderation und Unterstützung durch die Stadt entstand an der Krefelder Straße der neue Sportpark Soers mit einer umfangreichen Infrastruktur.

In der nächsten Saison wird Alemannia im neuen Stadion spielen und dann hoffentlich auch auf dem Rasen wieder erstklassig werden. Die neue Infrastruktur hat schon beim letzten CHIO einen ersten Test bestanden.

Westbahnhof, Campus Melaten


Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs und die Erweiterung des Campus Melaten sind die größten und wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte der nächsten Zukunft. Auch hier hat Grün-rot über den Stadtentwicklungsausschuss von Anfang an mitgewirkt und dazu beigetragen, dass in den Planungen auch die Aspekte städtebauliche Qualität, verträgliche Verkehrserschließung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit berücksichtigt wurden.

Die Grünen habe sich dabei nicht in allen Einzelfragen – Stichwort Rabental – durchsetzen können. Das Gesamtergebnis kann sich allerdings sehen lassen. Die neuen Stadteile könnten Vorzeigeprojekte für ökologisch verträgliche Planung, Bauen und Arbeiten werden.

Übergreifende Planungen


Auf Antrag der Grünen wurde mit der Erarbeitung eines neuen Flachennutzungsplanes für Aachen begonnen. Der aktuelle Flächennutzungsplan ist bereits mehrere Jahrzehnte alt.

Parallel zum Flächennutzungsplan soll ein „Masterplan“ erstellt werden. Das Konzept sieht so aus, dass Bürgerforen und Fachforen Ideen entwickeln und diskutieren, die in einem Leitplan zusammengefasst werden.

Einzelhandel ist ein wichtiges Element der Stadt. Einzelhandel sichert die Versorgung der Bevölkerung und ist wichtig für die Attraktivität Stadt und der Stadtbezirke. Wildwuchs im Einzelhandel – vor allem großflächige Verbrauchermärkte am Stadtrand – kann Einzelhandelsstrukturen in der Innenstadt und den Stadtbezirken allerdings auch zerstören. Grün-rot hat ein Einzelhandelskonzept auf den Weg gebracht und beschlossen, das eine wohnungsnahe Versorgung sichert und Fehlentwicklungen auf der „grünen Wiese“ verhindert.

Der Denkmalschutz spielt in einer historischen Stadt wie Aachen eine zentrale Rolle. Um das Weltkulturerbe Dom und die historische Innenstadt besser zu schützen, wurden große Teile der Aachener Innenstadt in eine von Grün-rot auf den Weg gebrachte erweiterte Denkmalschutzsatzung aufgenommen. Die Satzung ist so formuliert, dass sie auch für gute moderne Architektur und Stadtentwicklung Raum lässt.

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