Bildungslandschaft Deutschland - Ladenhüter NRW

Obwohl wir alle spätestens seit PISA wissen, dass das dreigliedrige Schulsystem überholt ist, ist NRW eines der letzten Bundesländer, das an diesem System festhält.

Obwohl wir alle spätestens seit PISA wissen, dass das dreigliedrige Schulsystem überholt ist, ist NRW eines der letzten Bundesländer, das an diesem System festhält. Warum, das fragt sich Karin Schmitt-Promny, schulpolitische Sprecherin der Grünen, oft: „Die Landesregierung zeigt in dieser Hinsicht keine Beweglichkeit, will bewahren, was längst überholt ist. Da können wir nur abwarten und weiter dafür werben, das dreigliedrige System zu überwinden und die Bildungschancen für alle Kinder auszubauen, und hoffen, dass nach der Landtagswahl im nächsten Jahr die Weichen neu – auf gleiche Bildungschancen für alle Kinder -   gestellt werden.

Karin Schmitt-Promny:

„Als Kommune können wir sehr stolz sein, was wir in den letzten fünf Jahren im Bildungsbereich erreicht haben. Leider sind uns aber in vielen Bereichen die Hände gebunden, müssen wir uns den Vorgaben der schwarz-gelben Landesregierung beugen bzw. deren Fehler ausbaden“.

Das Land bestimmt – die Kommunen zahlen


Da wäre etwa das Abitur nach acht Jahren, das so genannte G8. Ein Beschluss der Landesregierung. Die Konsequenzen dieses unausgereiften Modells, wie die  Ausweitung des Unterrichts, haben  gerade die jungen SchülerInnen zu tragen . G8 ist nur umsetzbar, wenn die Schülerinnen und Schüler auch zusätzlich nachmittags unterrichtet werden, schließlich muss der Stoff des gestrichenen Jahres irgendwo untergebracht werden.

Bei Nachmittagsunterricht ist aber eine Mittagspause vorgeschrieben – so will es das Land. Also müssen Mensen an den Schulen gebaut werden. Dafür stellt das Land den Kommunen nur ca. 65.000 Euro pro Mensabau zur Verfügung. 500.000 Euro hat der günstigste Mensabau in Aachen gekostet. Darüber kann Karin Schmitt-Promny nur den Kopf schütteln: „Das Land entscheidet – die Kommunen zahlen.“

Trotz der fehlenden Unterstützung durch die Landesregierung hat Rot-Grün der Bildungslandschaft in Aachen wichtige Impulse geben können. Die Offenen-Ganztagsplätze wurden flächendeckend an den Grundschulen ausgebaut. Es gibt nur noch sehr wenige Grundschulen, die keine OGS-Plätze anbieten. Die schulpolitische Sprecherin der Grünen legt Wert darauf, dass die Grundschulkinder in Aachen nachmittags nicht nur einfach betreut werden, sondern dass Schulen und Jugendhilfe gemeinsam gute pädagogische Angebote machen.

Gleiche Bildungschancen für jedes Kind


Karin Schmitt-Promny:

„Wir arbeiten hier konsequent an Qualitätssteigerung. Ein weiteres wichtiges Anliegen rot-grüner Politik ist der Ausbau der Förderangebote. Wir wollen, dass jedes Kind die gleichen Bildungschancen erhält. Es darf nicht sein, dass an manchen Grundschulen fast alle Kinder eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten und an anderen wiederum nur ein oder zwei Kinder. Hier ist es unsere Aufgabe, die Kinder angemessen zu fördern. Die Defizite müssen möglichst früh ausgeglichen werden. Dafür haben wir einen Zukunftsfonds in Höhe von 100.000 Euro pro Jahr eingerichtet, aus dem Grundschulen an sozialen Brennpunkten speziell unterstützt werden sollen.“

Gerne würde die engagierte Bildungspolitikerin den GU – den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung – an Aachener  Schulen ausbauen, aber dafür fehlt schlicht weg das Personal und das Geld. Auch wenn die Landesregierung den Ausbau des GU propagiert, die entsprechenden Finanzmittel stellt sie nicht zur Verfügung. Das Budget an sonderpädagogischen Unterrichtsstunden wurde sogar gekürzt,  es fehlen Lehrerinnen und Lehrer, ja es gibt gar GU-Klassen mit 30 Kindern – ein unhaltbarer Zustand.

Karin Schmitt-Promny:

„Auch im Bereich des GU erleben wir wieder, dass die Landesregierung große verheißungsvolle Überschriften produziert, aber dann nichts folgt. Es bleibt uns nur zu hoffen, dass die Wählerinnen und Wähler der Landesregierung im nächsten Jahr die GRÜNE Karte zeigen und mit ihrer Stimmabgabe die Weichen für eine Chancengleichheit in der Bildung neu stellen.“

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