Dicke Luft in Aachen

Die Schadstoffbelastung in Aachens Innenstadt ist seit Jahren zu hoch. Die Campusbahn würde ab 2019 den Kaiserplatz direkt entlasten.

Die Schadstoffbelastung in Aachens Innenstadt ist seit Jahren zu hoch. Mit dem Luftreinhalteplan versucht die Stadt, diesem Problem zu begegnen. Die Schadstoffwerte sind zwar leicht gesunken seitdem verschiedene Maßnahmen greifen, aber die Grenzwerte der EU werden regelmäßig überschritten. Die Hauptursache ist und bleibt der Autoverkehr.  

Das einzige, was hier helfen kann, ist der Umstieg auf Elektromobilität. Das ist einer der Gründe, warum sich der Stadtrat für die Einführung einer modernen Stadtbahn entschieden hat. Die Campusbahn würde ab 2019 den Kaiserplatz direkt entlasten. Die Belastung durch Stickoxide und Feinstaub würde alleine dadurch abnehmen, weil sie die Hauptachse des städtischen Verkehrs von Dieselbussen entlastet. Außerdem würden PKW-Nutzer auf die Bahn umsteigen.

Die Bahn schont die Umwelt auch dadurch, dass man damit mehr Menschen transportieren kann. In eine Bahn passen 200 Personen, 400 Menschen können mit  zwei aneinander gekoppelten Bahnen befördert werden. Dies wird die Luft in der gesamten Innenstadt verbessern, nicht nur am Kaiserplatz.
 
Den benötigten Strom wird die Stawag regenerativ erzeugen. Das ist keine Zukunftsmusik. Schon heute versorgt die Stawag alle Privatkunden und alle gewerblichen Kunden ohne Atomstrom und ohne Kohlestrom. Sie investiert derzeit jedes Jahr rund 200 Millionen Euro in die Erzeugung Erneuerbarer Energien. Die Bahn damit zu versorgen, ist für die Stawag überhaupt kein Problem.

Die Ausgaben für die Anschaffung und den Betrieb der Bahn kosten uns in den kommenden 30 Jahren jedes Jahr zwischen 4,0 und 6,5 Mio. Euro. Das sind weniger als 1% des städtischen Haushaltes. Aber abgesehen vom Geld: Aachen wird die Schadstoffprobleme gar nicht anders lösen können. Elektrobusse dieser Größenordnung fahren mit Oberleitungen. Das ist schon die halbe Infrastruktur der Straßenbahn und die Busspur für super lange O-Busse kostet ähnlich viel wie der Bau der Gleisanlagen für die Bahn. Eine Förderung dafür würde es allerdings in den nächsten Jahren nicht geben. Die Stadt würde diese Kosten alleine tragen müssen.

 

Weitere Infos:

Spiegel online: "Schadstoffbelastung: Luftverschmutzung in Deutschland alarmiert EU"

 

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