„In der Kulturpolitik haben wir unser gemeinsames Arbeitsprogramm mit der SPD in dieser Ratsperiode erfolgreich umgesetzt“, zieht Hermann Josef Pilgram, kulturpolitischer Sprecher, gegen Ende der aktuellen Ratsperiode Bilanz. „Aachens Kultur hat in den letzten viereinhalb Jahren an Profil gewonnen, sie ist gut aufgestellt und auch für die Zukunft gut gerüstet.“
Einer der wesentlichsten Schritte war für Pilgram die Gründung des Kulturbetriebes zum Jahresanfang 2006. Pilgram; „Durch den Kulturbetrieb konnten die personelle, finanziellen und räumlichen Ressourcen für die Kultur besser genutzt werden. Die größere Selbstständigkeit bot außerdem Raum für neue Idee und Initiativen.“
Viele Erfolge
Sichtbare Erfolge sind für ihn die „Neuerweckung“ des Coven-Museums, Events wie „across the borders“ und „September Special“, erfolgreiche eigene Kulturevents des Kulturbetriebes, zum Beispiel in der Klangbrücke, bauliche Verbesserungen in den Museen, die solide Förderung der Freien Kulturszene, eine verbesserte Werbung für Aachener Kultur und profilierte Veranstaltungsreihen zu aktuellen Themen wie zum Beispiel zum 80. Geburtstag von Anne Frank.
Pilgram: „Der Kulturbetrieb hat aber auch viele Vorteile, die man außen nicht sofort wahrnimmt. Beispiele sind eine bessere Terminabstimmung, Akquise von Kooperationen und Zuschüssen, der flexible und effiziente Einsatz von Finanzen und Personal und Kooperationen. Da der Kulturbetrieb auch einen eigenen Servicebereich hat, werden die Institutionen auch entlastet und können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren“.
Der Kulturbetrieb arbeitet jetzt bereits im vierten Jahr mit großem Erfolg. Zuerst umfasste er die Museen, das Stadtarchiv, die Barockfabrik mit der Puppenbühne und das Veranstaltungsmanagement. Später kamen die Musikschule hinzu und die Stadtbibliothek. Demnächst geht auch die Route Charlemagne in die Verantwortung des Kulturbetriebes über.
Theater top, Volkshochschule sowieso
Auch für das Theater und die Volkshochschule zieht Pilgram eine positive Bilanz. „Das Theater hat es geschafft, sich neu in der Stadt zu etablieren. Das drückt sich in den gewachsenen Zuschauerzahlen aus, aber auch – und das ist noch wichtiger – in der großen Akzeptanz. Wir haben dem Theater gerne den Rücken gestärkt und wollen das auch weiterhin tun. – Und die VHS hat immer wieder bewiesen, dass sie zu den besten Volkshochschulen des Landes gehört: Es gibt keine profiliertes Weiterbildungszentrum in der Region. Ich freue mich auch, dass es gelungen ist, die Schulabschlusskurse zu erhalten und möchte die VHS besonders für ihre vielen Aktivitäten zu den Themen „Nazizeit“ und „Rechtradikalismus“ loben.“
Pilgram, der auch Vorsitzender des Finanzausschusses ist, weist auch darauf hin, dass die Kulturinstitutionen finanziell nicht auf Rosen gebettet waren. „Die Aachener Kultur hat sich sehr konstruktiv und mit hohen Beträgen an der Haushaltskonsolidierung beteiligt. Umso höher sind die Leistungen zu bewerten.“
Neue und bessere Räume für Kultur
Stolz ist Pilgram, auch auf das was, was in der Kultur und für die Kultur angestoßen wurde, aber noch in der Planung oder im Bau ist. „Wir haben es geschafft, dass die Außenfassaden des Theaters endlich saniert werden. In diesem Sommer wird der erste Teil fertig. Unser wertvolles Stadtarchiv erhält demnächst in der ehemaligen Fabrik Rheinnadel einen neuen Standort, der für die Unterbringung der Archivalien und die Arbeit im Archiv bestens ausgestattet wird. Bald wird mit dem Bau begonnen. Das Orchester kann nach Jahrzehnten endlich einen guten Proberaum beziehen. Die Sache ist in „trockenen Tüchern“ und wir können bald die notwendigen Beschlüsse fassen. Die Sanierung des Zeitungsmuseums hat begonnen. Und die Barockfabrik steht bald ganz für die Kinder- und Jugendkultur zur Verfügung.“