Beschwerden über Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen und Bushaltestellen gibt es viele. Lösungsvorschläge wenige.
Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit und aktuell verstärkt durch die Umgestaltung des Kaiserplatzes führt öffentlicher Alkoholkonsum mit seinen unangenehmen Begleiterscheinungen wie Lärm, Müll, Belagerung von Bushaltestellen, Spielplätzen und anderen öffentlichen Plätzen wie in jedem Jahr zu Protesten aus der Bevölkerung. Das ist ein Missstand, der von vielen Seiten beklagt wird. Die Ordnungsbehörde kann hier nur Platzverweise erteilen und das bedeutet nur eine Verlagerung an einen anderen Ort.
Die beklagten Zustände könnten sich – so zeigen es Erfahrungen aus anderen Städten wie zum Beispiel in Kiel und Dortmund – durch die Einrichtung eines Ortes, an dem mitgebrachter Alkohol konsumiert werden kann, für die Betroffenen und die Allgemeinheit verbessern. Zu den Rahmenbedingungen einer solchen Einrichtung gehören selbstverständlich: kein Konsum von hochprozentigem Alkohol, keine Gewalt, keine Jugendlichen und auch kein Konsum illegaler Drogen. Angebunden werden soll eine offene Tür zu einer Sozialberatungsstelle, aber die Inanspruchnahme darf nicht zwingend sein.
Lisa Lassay, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion:
„Man darf sich der Illusion nicht hingeben, dass man das Problem löst, aber es trägt deutlich zur Entspannung bei. Das Konzept muss gut durchdacht sein, dass man die Menschen nicht von oben herab, sondern als Menschen behandelt, eine akzeptierende Grundhaltung gegenüber diesen Menschen ist wichtig ! Wir wollen diese Menschen nicht wegsperren, aber man kann nicht immer nur sagen „Geh weg“, sondern muss auch Alternativen anbieten.“
Wir wollen mit unserem Antrag etwas zur Verbesserung beitragen und die Verwaltung beauftragen zu prüfen, welche innerstädtische Immobilie für die Errichtung eines Aufenthaltsangebots als extrem niedrigschwelliges Hilfsangebot für obdachlose Alkoholiker geeignet ist und Gespräche mit potentiellen Betreibern zu führen.