Fankneipe am Tivoli soll Fitnessstudio weichen

Mit dem Angebot der WABe e.V. zum umfassenden Betrieb des Klömpchensclubs als Fankneipe und Restaurant gäbe es eine echte Alternative. Wirtschaftlich genau so ertragreich.

Ab Januar 2015 übernimmt die Stadt Aachen offiziell das Stadiongebäude der Alemannia an der Krefelder Straße, schon heute zahlt der städtische Haushalt rund 2 Mio. EUR Betriebskosten im Jahr für die Aufrechterhaltung des Stadionbetriebs. Grund genug, um nach Wegen zu suchen, zumindest einen Teil der Kosten über Vermietungen wieder reinzuholen.

So weit, so gut. Das ist alles Konsens. Doch was die Stadt unter Federführung von Personaldezernent Lothar Barth plant und in Ansätzen auch bereits umsetzt, nämlich die Schließung und den Rückbau der Fankneipe „Klömpchensclub“, um Platz für ein Fitnessstudio zu schaffen, trifft bei den Aachener GRÜNEN auf völliges Unverständnis:

„Es gibt mit der WABe e.V. einen Interessenten, der die gleiche Miete zahlen und die Fankneipe erhalten würde. Da gibt es doch überhaupt keinen vernünftigen Grund, die Großküche auszubauen und die ganze Kneipeneinrichtung  auf den Schrott zu werfen“, so Helmut Ludwig, Geschäftsführer der GRÜNEN Ratsfraktion.

Treffpunkt für Fans reaktivieren

Alois Poquett, Geschäftsführer des Aachener Sozialprojekts WABe, will den Klömpchensclub mit täglichen Öffnungszeiten reaktivieren: „Wir wollen den Club als Fankneipe mit täglichen Angeboten und als Treffpunkt auch außerhalb der Spieltage betreiben. Außerdem ist in unserem Konzept ein Restaurantbetrieb mit Mittagstischangebot, beispielsweise für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umliegender Unternehmen, vorgesehen.“

Und spätestens wenn die Alemannia wieder in die Dritte Liga aufsteigt – bei der jetzigen Leistung nicht undenkbar – wäre es gut, einen Platz für die Fans zu haben, an dem sie sich stadionnah treffen und einfach friedlich Fußball miteinander schauen und feiern können. Für den streckenweise doch sehr problematischen Umgang mit ihren Fans stünde das der Alemannia sowieso gut zu Gesicht.

Soziale Komponente außer Acht gelassen

„Mit dem Projekt der WABe können hier 20 Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Menschen entstehen, die ansonsten nur einen erschwerten Zugang zum regulären Arbeitsmarkt haben“, kritisiert Helmut Ludwig die Entscheidung gegen die WABe und für den Fitnessbetrieb. Nun soll die Kneipeneinrichtung entsorgt werden. Die fast neuwertige Profiküche wird bereits abgebaut und zwischengelagert, denn der Platz wird für die Duschen des Fitnessstudios benötigt. Verschwendung, finden die GRÜNEN, und fragen:

„Wir können nicht sehen, welche Vorteile es haben sollte, Fitness statt Fankneipe in den Tivoli zu holen. Daher stellen wir uns die berechtige Frage: Welche Interessen mögen von Seiten des Personaldezernenten dahinter stecken, wenn ein für die Stadt so offenbar sinnvolles Angebot wie der Weiterbetrieb durch die WABe nicht zum Zuge kommt?“

Zumal ja das große Gebäude auch an anderer Stelle ausreichend Platz für ein Fitnessstudio bieten würde – die Alemannia jedenfalls wird die großzügigen Räumlichkeiten sicher auf Jahre hinweg nicht voll nutzen können.

Zurück