Im morgigen Rat geht es um die Verteilung von Fördermitteln aus dem dritten Konjunkturpaket der Bundesregierung. Gefördert werden nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz vor allem investive Maßnahmen im Bereich der Energieeinsparung und des Klimaschutzes. Der Aufbau einer elektromobilen Busflotte wäre mit diesen Mitteln möglich.
Auf Antrag der Großen Koalition möchte die Verwaltung die Fördermittel auf unterschiedliche Projekte verteilen, nämlich: In die energetische Sanierung des Einhard-Gymnasiums (4,4 Mio €) und den Ausbau der U3-Plätze (3,6 Mio €), nur noch 6,7 Mio € sollen dann in den Aufbau einer elektromobilen Busflotte fließen. Noch im September hatte die Verwaltung vorgeschlagen, die gesamte Summe aus dem Konjunkturprogramm des Bundes in die Anschaffung für 31 Elektrobusse zu investieren. Aus Sicht der GRÜNEN war das ein sehr guter Vorschlag. Damit könnten im ersten Schritt fünf Linien (2, 5, 33, 45 und 73) der ASEAG auf Elektrobetrieb umgestellt werden.
Wir plädieren deshalb nach wie vor dafür, dass wir uns nicht im Klein-Klein verlieren und das Geld nicht mit der Gießkanne auf verschiedene Bedarfe und Projekte verteilen. Angesichts des Aachener Luftreinhalteproblems sollte ein großer Wurf gemacht und die gesamte Summe von 14,7 Mio € in den Aufbau einer elektromobilen Busflotte der ASEAG investiert werden.
GRÜNE wollen schnellen Einstieg
Unsere umweltpolitische Sprecherin Sabine Göddenhenrich sagt dazu: „In Aachen fehlen immer noch Ideen und Lösungen, was die Luftreinhaltung angeht. Wenn wir die kommunalen Fördermittel ab sofort in den Aufbau einer Elektro-Busflotte stecken, kommen wir bei diesem Thema einen riesigen Schritt weiter.“ „In den nächsten drei Jahren könnten bereits sukzessive 31 E-Busse angeschafft und gegen Dieselbusse ausgetauscht werden“, ergänzt Wilfried Fischer, mobilitätspolitischer Sprecher. „Die ASEAG steht bereit und hat seit Juni einen eigenen, selbst umgebauten Elektro-Gelenkbus im Einsatz. Aus den gemachten Erfahrungen bewertet das Unternehmen die Technologie sowohl ökonomisch als auch aus ökologischer Sicht äußerst positiv.“ Erst kürzlich wurde außerdem ein E-Gelenkbus der Firma Sileo zwei Wochen lang getestet – auf den Strecken 73 (Campus-Linie) und 51, eine städteregionale Linie, die auch Würselen und Baesweiler bedient.
Politik sollte nicht bremsen
Bereits auf der Fahrt vom Werk in Kortrijk nach Aachen schaffte der Prototyp 260 km ohne Nachladung. Im Linienbetrieb erbrachte der Gelenkbus dann ebenfalls die erwartete Tagesleistung. Wichtige Faktoren für die ASEAG, um den Einstieg in die Elektromobilität zu wagen. Und wenn es bereits aus Sicht des Unternehmens grünes Licht gibt, so sollte die Politik nicht bremsen, sondern sich gemeinsam dafür stark machen, Luft- und Verkehrsprobleme in Aachen und der Region anzugehen. „Der Einsatz auf der Linie 51 ist außerdem ein wichtiges Signal auch an die Städteregion, denn bei der Frage nach E-Mobilität im ÖPNV müssen Stadt und Städteregion an einem Strang ziehen“, resümiert Wilfried Fischer.
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In einem Ratsantrag aus April 2015 haben wir bereits die Investition in Elektrobusse an oberster Stelle gefordert: