Wasser gehört zu unseren wertvollsten Ressourcen – und das gilt nicht nur für die Menschen im Aachener Dreiländereck. Doch für Aachen hat das Element Wasser eine ganz besondere Bedeutung, denn ohne die berühmten Thermalquellen gäbe es unsere Stadt wohl nicht.
Eine Bedrohung, nicht nur für das Grundwasser und unsere zahlreichen Quellen, sehen die Aachener GRÜNEN in den Plänen der niederländischen Regierung, das so genannte „Fracking“ in der Grenzregion zum Einsatz zu bringen. Fracking – abgeleitet von „Hydraulic Fracturing“ – ist eine äußerst umstrittene Methode zur Gewinnung von fossilen Rohstoffvorkommen wie Erdgas, die mit den üblichen Methoden nicht erschlossen werden können.
Hohes Risiko, geringer Nutzen
Beim Fracking wird Wasser mit zahlreichen chemischen Zusätzen und Stützmitteln versetzt und unter hohem Druck in tiefe Gesteinsschichten gepresst, um ein feines Netz an Rissen im Gestein zu erzeugen. So soll die Gasausbeute erhöht werden. Das mit giftigen Chemikalien verunreinigte Wasser wird anschließend wieder abgepumpt und in tiefen Erdschichten „endgelagert“. Die Risse bleiben bestehen und verändern so die geologische Beschaffenheit der Erdschichten nachhaltig.
Ratsantrag zu Fracking-Verzicht
In einem Ratsantrag fordern die Aachener GRÜNEN jetzt die Stadtverwaltung auf, sich klar gegen Fracking auszusprechen: „Fracking hat mehrere gefährliche Aspekte“, erklärt der GRÜNE Ratsherr Jochen Luczak, Vorsitzender des Umweltausschusses. „Zum einen können die eingebrachten Chemikalien im schlimmsten Fall unser Grundwasser verseuchen. Zum anderen ist die geologische Beschaffenheit der Erd- und Gesteinsschichten in der Grenzregion durch den Steinkohlebergbau bereits nachhaltig verändert. Wir können nicht abschätzen, welche Folgen Fracking auf unsere Landschaft hat. Weder Erde noch Wasser noch Gestein machen an den von uns Menschen gezogenen Grenzen halt.“
Daher könnten die Fracking-Pläne der niederländischen Regierung auch für Aachen durchaus schlimme Konsequenzen haben. „Wir müssen das Gespräch mit den zuständigen Behörden in den Niederlanden suchen und sie auffordern, auf Fracking zu verzichten“, so Ratsfrau Sabine Göddenhenrich, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN in Aachen.
Nach vorn schauen und auf Erneuerbare Energien setzen
Bereits Anfang Juni hatte der Landtag NRW einstimmig beschlossen, dass er den Einsatz von Fracking-Technologie für nicht verantwortbar hält. Auch die Stadt Aachen sollte hier ein klares Zeichen setzen. „Davon abgesehen, dass die Fracking-Methode viel zu viele Unwägbarkeiten aufweist, halten wir GRÜNEN es für das falsche Signal, im wahrsten Sinne des Wortes „auf Biegen und Brechen“ auch noch die letzten fossilen Energieträger nach oben zu bringen, anstatt mit Blick auf das Klima und Umwelt den Einsatz erneuerbarer Energien massiver und nachhaltiger zu fördern“, meint Sabine Göddenhenrich abschließend zum Thema.
Ratsantrag: Verzicht auf Fracking
Jeder kann noch bis zum 9. Juli 2014 Einspruch bei den niederländischen Behörden einlegen:
» PDF Strukturvision Schiefergas (D)