Wir haben häufige Fragen beantwortet, die uns in der aktuellen Diskussion um die Laufzeitverlängerung von Atomkraftkraftwerken immer wieder gestellt werden.
Worum geht es überhaupt in der aktuellen Atomdebatte?
Die schwarz-gelbe Regierung hat Anfang September beschlossen, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern. Im Schnitt sollen die Meiler 12 Jahre länger am Netz bleiben, wobei nach Alter gestaffelt wird: ältere Kraftwerke sollen nach 8 Jahren stillgelegt werden, jüngere nach 14 Jahren. Damit kündigt Frau Merkel den rot-grünen Atomkonsens aus dem Jahr 2000 auf, in dem vereinbart wurde, spätestens 2025 atomstromfrei zu sein.
Wer profitiert von der Laufzeitenverlängerung?
Vor allen Dingen die vier großen Energiekonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall, die Haupteigentümer der 17 Atomkraftwerke in Deutschland sind. Für sie bedeutet die Verlängerung einen Gewinn von 58 Milliarden Euro (bei gleichbleibenden Preisen) bis 94 Milliarden Euro (bei moderat steigenden Preisen).
Wie funktioniert die geplante Brennelementesteuer?
Einen Teil ihrer Gewinne sollen die Kraftwerkbetreiber abgeben: Ursprünglich sollten pro Gramm Uran 220 Euro Steuern erhoben werden, jetzt sind es nur noch 145 Euro. Aus den geplanten 2,3 Milliarden Euro pro Jahr würden wahrscheinlich nur ungefähr 1,5 Milliarden, die in die klamme Haushaltskasse gespült werden. Dazu kommt noch, dass die Steuer auf sechs Jahre befristet ist und die Energiekonzerne die Abgaben steuerlich absetzen können.
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