Wer mit dem Rad in der Stadt unterwegs ist, kennt das: Es gibt täglich Hunderte von brisanten Situationen im Straßenverkehr, oft an den gleichen Stellen. Auch Fußgänger können ein Lied davon singen, besonders zur Verkehrsspitzenzeit.
Gefahrenstellen zu identifizieren und zu bearbeiten, das muss in den Fokus der Unfallpräventionsarbeit von Polizei und Stadtverwaltung rücken. Es ist höchste Zeit, in Aachen endlich für mehr Sicherheit für schwächere Verkehrsteilnehmer zu sorgen.
Bekannte Risikostellen rasch verbessern
„An bereits bekannten Stellen muss jetzt rasch gehandelt werden. Der Radverkehr in Aachen muss sicherer und attraktiver werden. Wo Nebenstraßeneinmündungen auf Radverkehrsanlagen treffen, muss die Vorfahrtsituation auch baulich hervorgehoben werden“, verdeutlicht Wilfried Fischer, mobilitätspolitischer Sprecher der Aachener GRÜNEN, das Anliegen. In einem Ratsantrag wird die Verwaltung daher aufgefordert, das Straßennetz systematisch auf Gefahrenstellen hin zu untersuchen und sichere Lösungen kurzfristig umzusetzen. Stärkung und Schutz der Rad-Vorrangsituationen und die Sensibilisierung von Kfz-Lenkern müssen dabei im Fokus stehen.
Höhere Priorität gefordert
„Wir fordern einen regelmäßigen Bericht darüber, welche Bereiche bereits untersucht wurden, und wann welche Maßnahmen zeitlich umgesetzt werden“, so Fischer. Einfach umzusetzende Maßnahmen wären etwa: Deutliche beidseitige Beschilderungen, Entschleunigungsmaßnahmen für Kfz, die Wegnahme von Sichthindernissen und eine weithin sichtbare Markierungslösung auf der Straße. Fischer plädiert darüber hinaus für eine regelmäßige Befahrung des Radwegenetzes durch die Verwaltung – mit dem Augenmerk auf Sicherheit und Komfort und selbstverständlich per Rad.
Lose Fäden bündeln, Synergien nutzen
Hinweise aus der Bürgerschaft sind dabei sehr hilfreich. Die gibt es, kommen aber oft in der Verwaltung nicht gebündelt dort an, wo sie hingehören. „Wo ist das Meldesystem, das man mit dem Smartphone an Ort und Stelle mit Hinweisen und Fotos füttern kann? Wo ist die Hotline, die man anrufen kann?“, fragt Fischer. Klickt man sich etwa bei Facebook durch die bekannten Seiten der Community, stößt man sofort auf zahlreiche konkrete Hinweise, Videos, Fotos, Kommentare zu Gefahrenstellen. „Es gibt bereits so viele Ansätze. Die losen Fäden müssen nur zusammengeführt und Synergien geschaffen werden – zum Beispiel im Austausch von Informationen durch „Fahr Rad in Aachen“, aachen clever mobil, und der sehr aufmerksamen Fahrrad-Community in Aachen. Ich denke an die Verbände von ADFC und VCD oder an die Gemeinschaft der Critical Mass“, so Wilfried Fischer.