Einen Arztbesuch erst umständlich beantragen zu müssen und auf Erlaubnis des Sozialamts zu warten - das klingt in unseren Ohren einigermaßen absurd. Für die bei uns lebenden Flüchtlinge, Asylbewerber und Menschen ohne Papiere ist das traurige Realität.
Deshalb haben die Aachener GRÜNEN gemeinsam mit allen übrigen Ratsfraktionen in einem Antrag die Stadtverwaltung aufgefordert, ein Gesundheitsprogramm für Flüchtlinge aufzustellen. Die medizinische Regelversorgung soll verbessert, bürokratische Hürden abgebaut werden. In Anlehnung an das so genannte Bremer Modell sollen Leistungsberechtigte eine Chipkarte der gesetzlichen Krankenversicherungen erhalten, mit denen sie Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen können, ohne in jedem Fall eine Bewilligung der zuständigen Dienststelle einholen zu müssen.
Dr. Lisa Lassay, gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN in Aachen: „In Bremen haben die Flüchtlinge eine Chipkarte der AOK erhalten, sind aber dadurch kein reguläres Mitglied der AOK geworden. Die AOK rechnet dann im Bedarfsfall die von Ärzten oder Krankenhäusern erbrachten Leistungen, für die sie in Vorleistung getreten ist, später wieder mit der zuständigen Sozialverwaltung ab.“
In Hamburg läuft ein ähnliches Modell, dort wurden wurden laut Presseberichten 1,6 Millionen Euro pro Jahr eingespart, weil viele Kosten für Abrechnung, Personal und Software einspart wurden.