Die Stadt Aachen ist als eine von drei Pilotkommunen des Projekts „B.A.U.M. Zukunftsfonds regional“ ausgewählt worden, zusammen mit der Stadt Norderstedt und dem Landkreis Berchtesgadener Land.
Jede Aachenerin und jeder Aachener kann nun gewinnbringend in Maßnahmen investieren, die Energieeffizienz und Energiesparen in der Kommune fördern. Das Privatkapital von Bürgern und anderen Anlegern soll dabei gegen eine attraktive Verzinsung akquiriert und in Energieeffizienzmaßnahmen von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und später auch in Privathaushalte investiert werden.
Eine echte Chance für kommunale Energiewende
„Das ist eine hervorragende Gelegenheit für jede Bürgerin und jeden Bürger, in das Thema Energiesparen und Klimaschutz gewinnbringend und vor der eigenen Haustür zu investieren“, betont die GRÜNE Vorsitzende des Umweltausschusses Sabine Göddenhenrich den sehr konkreten Nutzen des Projekts. „Mit diesem Fonds wird es neben dem Engagement Aachens für regenerative Energieerzeugung einen Schub fürs Energiesparen und für mehr Energieeffizienz geben.“ Das könne die Energiewende in der Stadt richtig vorantreiben und mache sich überdies für den Einzelnen bezahlt – ein Projekt also, das gut für Umwelt und Geldbeutel zugleich ist.
Das innovative Modell bietet gegenüber bisherigen Finanzierungsmöglichkeiten erhebliche Vorteile: Die Investition in mehr Energieeffizienz kostet den Anwender kein Geld. Er muss keinen Kredit aufnehmen und seine Verschuldung erhöhen. Er profitiert statt dessen von Anfang an von den Energieeinsparungen, aus denen auch die Refinanzierung der Investition erfolgt.
„Aus unseren Projekten der vergangenen Jahre wissen wir, dass eine Reihe von kommunalen und privaten Energieeffizienzmaßnahmen bisher aus finanziellen Gründen oder betrieblichem Aufwand nicht umgesetzt werden konnten. Mit dem Fonds wird es hier Bewegung geben“, so Gisela Nacken, GRÜNE Planungsdezernentin der Stadt Aachen.
B.A.U.M. ist ein Gemeinschaftsprojekt - offen für alle
Die vom „Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management“ (B.A.U.M.) ins Leben gerufene Idee des „Zukunftsfonds regional“ will die Energiewende gerade auch auf regionaler und kommunaler Ebene unterstützen. Der Zukunftsfonds wird in Form einer eingetragenen Genossenschaft (e.G.) organisiert, die nach Ansicht von B.A.U.M die ideale Unternehmensform zur Organisation des Gemeinschaftsprojekts Energiewende ist.
Anders als die bereits zahlreichen Bürger-Energiegenossenschaften, die den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben, richtet der Zukunftsfonds sein Augenmerk primär auf die zweite, zu oft vernachlässigte Säule der Energiewende: die Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparung. Der Zeitplan des Projekts „Zukunftsfonds regional“ sieht vor, dass bis Sommer 2014 so genannte „Energieeffizienz-Genossenschaften“ gegründet werden. Ende 2014 startet dann die Akquise des Kapitals und im Jahr 2015 sollen bereits erste Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden.
Das Projekt läuft zunächst bis März 2016 und wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
Weitere Infos zum B.A.U.M-Zukunftsfonds: www.baumev.de