Die Grünen Bundestagsabgeordneten Bettina Herlitzius (Städteregion Aachen) und Oliver Kirscher (Düren) richten sich mit einem Brief an die belgische Regierung. Anlass ist das belgische Atomkraftwerk Tihange. Dieses wird nur 60 km westlich von Aachen, in der Hauptwindrichtung betrieben. Käme es dort zu einem Unfall, hätte dies katastrophale Folgen für das gesamte Rheinland und darüber hinaus. Die bereits bis zu 30 Jahre alten Reaktoren warteten unlängst mit zahlreichen Störfällen auf. Neben der ungeklärten Frage der Erdbebensicherheit entweicht seit Jahren radioaktiv kontaminiertes Kühlwasser aus dem Abklingbecken von Tihange-1.
Die vorläufige Abschaltung von Tihange-2 im August 2012, aufgrund der bekannt gewordenen unzähligen Rissbildungen im Reaktorbehälter, ist nur ein zwischenzeitiger trauriger Höhepunkt. Die jüngst veröffentlichten Ergebnisse einer Studie der unabhängigen Materialforscherin Dr. Ilse Tweer, werfen weitere Fragen auf. Bevor diese Fragen nicht geklärt sind, wäre eine Wiederinbetriebnahme des Reaktors Thiange-2 verantwortungslos.
In der letzten Woche gipfelten die unrühmlichen Ereignisse im Fund einer Bombe aus dem ersten Weltkrieg auf dem Reaktorgelände des Kraftwerks Tihange.
Daher forderten Bettina Herlitzius und Oliver Krischer nun in einem offenen Brief von der Belgischen Regierung klare Konsequenzen zu ziehen. "Der Block Tihange-2 darf nicht wieder in Betrieb genommen werden und die Blöcke Tihange-1 und Tihange-3 sind schnellstmöglich abzuschalten", so die Abgeordneten in dem Brief. Weiter fordern sie "alle bisherigen Störfälle in und Schäden an den Reaktorblöcken Tihange-1, Tihange-2 und Tihange-3 transparent offenzulegen."
Die immer wiederkehrenden Störfälle und der offensichtlich desaströse Zustand der Reaktorblöcke lassen nur einen logischen Schluss zu: Die gesamte Atomanlage in Tihange muss schnellstmöglich und dauerhaft abgeschaltet werden.
Hier finden Sie den vollständigen offenen Brief