GRÜNE landesweit gegen Tihange 2 und Doel 3

Landesparteirat der GRÜNEN NRW verabschiedet einstimmig Resolution. Schrottreaktoren sollen abgeschaltet, Sorgen der Menschen in der Region ernst genommen werden. Resolution unterstützt Arbeit der Aachener GRÜNEN zu dem Thema.

GRÜNE aus Stadt & StädteRegion Aachen und ganz NRW stehen gemeinsam für die Resolution gegen Tihange 2 und Doel 3. (v.l.: Reiner Priggen MdL, Wibke Brems MdL, Karin Schmitt-Promny MdL, Sabine Göddenhenrich (umweltpolitische Sprecherin GRÜNE Aachen), Dr. Thomas Griese (Mitglied im StädteRegionstag Aachen) bei einer gemeinsamen Veranstaltung in Aachen.

Landesparteirat der GRÜNEN NRW verabschiedet einstimmig Resolution. Schrottreaktoren sollen abgeschaltet, Sorgen der Menschen in der Region ernst genommen werden. Resolution unterstützt Arbeit der Aachener GRÜNEN zu dem Thema.

In einer einstimmigen Resolution vom 29.11.2015 haben die GRÜNEN in NRW bekräftigt: Tihange 2 (nahe Lüttich) und Doel 3 (bei Antwerpen) dürfen nicht wieder angefahren werden. Der dauerhafte und zügige Ausstieg aus der Atomenergie muss auch bei den belgischen Nachbarn in den Fokus rücken. Insbesondere der Betrieb der beiden genannten Reaktoren ist aufgrund von tausenden von Rissen in den Reaktorbehältern ein nicht kalkulierbares Risiko. „Wir teilen die berechtigte Sorge vieler Menschen in der Euregio Maas-Rhein vor einer atomaren Katastrophe angesichts des maroden Zustands der Reaktoren“, sagt Karin Schmitt-Promny MdL, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands der Aachener GRÜNEN. „Die Gefahren der nuklearen Stromerzeugung machen nicht an der Grenze halt. Deshalb sehen wir die belgische Regierung absolut in der Verantwortung, an dieser Stelle endlich aktiv zu werden.“

Macht vor Grenze nicht halt

Keine 70 km von Aachen entfernt, ist Tihange gerade auch für die Menschen im Dreiländereck ein Thema, das sie bewegt. Am gestrigen Dienstag stand das Thema Katastrophenschutz und Notfallpläne wieder einmal auf der Agenda des Aachener Bürgerforums. Eine Online-Petition gegen den Neustart der beiden genannten Reaktoren des Aachener Aktionsbündnisses gegen Atomenergie wird in dieser Woche noch an die belgische Regierung übergeben. Auch darüber hinaus kann sie noch gezeichnet werden. „Tihange liegt keine Autostunde von Aachen entfernt. Wenn in Tihange aufgrund der maroden Zustände der Meiler Radioaktivität austritt, sind für Aachen die Folgen unmittelbar spürbar “, so Sabine Göddenhenrich, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion. „Die Resolution der NRW-GRÜNEN ist wichtig: Tihange 2 und Doel 3 sind eine Gefahr für die ganze Region und dürfen auf keinen Fall wieder angefahren werden.“

Die Resolution des Landesparteirats GRÜNE NRW im Wortlaut:

LPR-Resolution
Tihange 2 und Doel 3 nicht wieder anfahren – alle AKW dauerhaft abschalten
Vor wenigen Tagen hat die belgische föderale Nuklearaufsichtsbehörde AFCN das Hochfahren der AKW-Blöcke Doel 3 (bei Antwerpen) und Tihange 2 (in der Nähe von Liege, 60 km westlich von Aachen) dem Betreiber Electrabel genehmigt. Aufgrund von tausenden Rissen in den Reaktorbehältern waren die beiden Reaktoren im März 2014 abgeschaltet worden.

Nunmehr vertritt die AFCN die abenteuerliche Auffassung, die Risse seien keine Gefahr für die Sicherheit der Reaktoren und unterstützt das Wiederanfahren. Selbst Atomkraftbefürworter halten das für unverantwortlich.

Die Argumentation der AFCN überzeugt angesichts der langen Serie von Sicherheitspannen, Notabschaltungen und anderen Störfällen in belgischen Atomkraftwerken nicht. Wir fordern daher die belgische Regierung auf, das Wiederanfahren von Tihange 2 und Doel 3 nicht zuzulassen und diese Atomkraftwerke endgültig stillzulegen.

Wir teilen insofern die berechtigte Sorge vieler Menschen in Belgien, in den Niederlanden und in Deutschland vor einer atomaren Katastrophe und unterstützen die vielfältigen atomkritischen Aktivitäten.

Wir bekräftigen unsere seit langem vertretene Forderung nach der sofortigen und endgültigen Abschaltung der beiden Schrottreaktoren in Tihange und Doel als Teil eines vollständigen europäischen Ausstiegs aus der atomaren Stromerzeugung und aus der gesamten nuklearen Brennstoffkette. Zudem rufen wir die Bundesregierung – nachdem sich die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen schon länger entsprechend einsetzt – auf, sich gegenüber der belgischen Regierung ebenfalls nachdrücklich im Sinne dieser Resolution einzusetzen.

Veröffentlicht am 29. November 2015 HIER.

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