Infolge des doppelten Abiturjahrgangs und des Wegfalls der Wehrpflicht werden in den Jahren 2013 und 2014 in Aachen jährlich ca. 3000- 6000 zusätzliche Studenten an den Aachener Hochschulen erwartet.
CDU und GRÜNE haben in den Sommerferien einen Ratsantrag formuliert, in dem sie die Verwaltung auffordern, einen Investorenwettbewerb für Studentisches Wohnen in Aachen auf einem unbebauten städtischen Grundstück an der Kamperstraße durchzuführen.
Michael Rau, planungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion, erklärt die Hintergründe des Antrags:
„Studenten haben schon jetzt ein Problem, in Aachen günstigen Wohnraum zu finden. Das ist aber erst der Beginn einer schwierigen Situation, deren Spitze wir für die Jahre 2013 / 2014 erwarten.“
Eine Situation mit der viele Universitätsstädte in den kommenden Jahren konfrontiert sein werden. Die rot-grüne Landesregierung hat aus diesem Grund ein Förderprogramm zum Bau von Studentenwohnungen auf den Weg gebracht. Das Programm hat einen Gesamtetat von 20 Millionen Euro.
Michael Rau:
„Wir haben in den Ferien recherchiert, welche städtischen Grundstücke für studentischen Wohnungsbau in Frage kommen könnten. Wichtig ist die Lage. Eine gute und kurze fußläufige Anbindung oder Radfahrentfernung an die RWTH und die Fachhochschule ist wichtig.“
Wo wird gebaut?
Fündig geworden ist man in der Kamperstraße. Hier liegt ein 4.282 qm städtisches Grundstück zurzeit brach. Die Kamperstraße liegt in unmittelbarer Nähe zu den FH-Gebäuden an der Goethestraße, wo auch in der nächsten Zeit ein neues Hörsaalgebäude entstehen wird.
Michael Rau:
„Dieses Grundstück birgt sicherlich eine architektonische Herausforderung. Durch die Lage an der Bahn ist die Schallsituation schwierig, aber da gibt es heute sehr gute Lösungen. Die Bahn liegt im Norden, so dass einer sonnigen Südausrichtung des Gebäudes nichts im Weg steht.“
Gesucht werden nun Investoren, die ihre Entwürfe in den Wettbewerb einbringen. Eine Jury aus Fachleuten Verwaltung und Politik dann für einen Entwurf entscheiden, der dann hoffentlich in die Realisierung gehen kann.“
Michael Rau:
„Bei diesem Wettbewerb ist es sicherlich auch sehr spannend, dass der Entwurf so konzipiert sein muss, dass der Wohnraum später auch für andere Bevölkerungsgruppen interessant ist. Dies geben die Förderbedingungen des Landes NRW vor.“
Nach den „studentischen“ Spitzen in den Jahren 2013 / 2014 wird sich in den Folgejahren der demographische Wandel auch bei den Studentenzahlen niederschlagen, so dass aktuelle studentische Wohnungsprojekte so geplant sein sollten, dass sie später einer anderen Nutzung zugeführt werden können.
Wie ist der Ablauf?
Der Wettbewerb soll im Winter starten.
Michael Rau:
„Ich hoffe aus, dass wir im nächsten Jahres mit einem Baubeginn auf dem Grundstück rechnen können. Wir als Stadt wollen mit diesem Investorenwettbewerb einen Beitrag leisten, etwas gegen das sich abzeichnende Wohnungsproblem für StudentenInnen in den nächsten Jahren zu tun. Wir müssen auch schnell sein, weil der Fördertopf des Landes NRW so konzipiert ist: wer zuerst kommt, bekommt das Geld. In Form von vergünstigten Darlehn.“
Der Ratsantrag „Investorenwettbewerb für Studentisches Wohnen an der Kamperstraße“ von CDU und GRÜNEN wird am 14.09.11 in den Rat eingebracht. Dann beginnt die Verwaltung mit der Vorbereitung des Wettbewerbs.