Bauland in öffentlicher Hand ist Mangelware in Aachen. In der Vergangenheit haben bereits einige Ratsinitiativen partiell Abhilfe schaffen können, wie der sogenannte "Baulandbeschluss". Bei großen Immobilienprojekten räumt er der Stadt ein Vorkaufsrecht auf 33% der zu bebauenden Fläche ein, um diese zum Beispiel für geförderten, preiswerten Wohnraum zu sichern. Eine Maßnahme, die der Stadt – zumindest im wohnungspolitischen Bereich – einen gewissen Handlungsspielraum zurückgeben konnte.
Nun möchten Grüne und SPD diesen erfolgreichen Ansatz auf weitere Bereiche der Stadtplanung ausweiten. In einem gemeinsamen Antrag fordern die Parteien, den Baulandbeschluss auch auf Industrie- und Gewerbegebiete auszuweiten, um die Stadt in die Lage zu ve rsetzen, eine proaktive gewerbliche Ansiedlungspolitik zu betreiben.
„Wir haben in Aachen die beneidenswerte Situation, einen unglaublichen Talentpool an jungen Unternehmer*innen vorzufinden, die wichtige Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit entwickeln. In Zukunft wollen wir es ihnen erleichtern, die nächsten Schritte ihrer beruflichen Entwicklung auch hier vor Ort in Aachen zu gehen. Der erweiterte Baulandbeschluss verschafft der Stadt dafür den notwendigen Gestaltungsspielraum.“, sagt Sebast ian Breuer, Sprecher der Grünen Fraktion im Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss.
Norbert Plum, Vorsitzender des Wohnungs- und Liegenschaftsausschusses und SPD-Ratsherr, ergänzt: „Als Wissenschaftsstandort bilden unsere Hochschulen Jahr für Jahr tausende Ingenieur*innen aus, deren Wissen, Fertigkeiten und Ideen in der ganzen Welt gefragt sind. Wir sind es ihnen und unserer Stadt einfach schuldig, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, diese jungen Köpfe in Aachen zu halten. Unseren vielen jungen Start-up Unternehmer*innen passende und günstige Gewerbeimmobilien zur Verfügung zu stellen, ist dafür eine entscheidende Voraussetzung.“