Der Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend die Pläne der Stadt Aachen befürwortet, im Münsterwald eine Potenzialfläche für die Nutzung der Windenergie einzurichten. Er hat jetzt das Einvernehmen mit der Landesregierung hergestellt und damit die Voraussetzung geschaffen, damit die Bezirksregierung der Flächennutzungsplanänderung (FNP), die die Errichtung von Windkraftanlagen an verschiedenen Standorten im Süden und Norden des Stadtgebietes vorsieht, zustimmen kann.
„Ein wichtiger Schritt, auf den wir alle sehr gehofft hatten!“ – so der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Jochen Luczak. „Wir freuen uns, dass die gründliche Vorarbeit der Verwaltung jetzt Früchte trägt. 27000 Haushalte in Aachen können mit diesem Strom versorgt werden. Die Energiewende selber machen mit insgesamt 11 neuen Windanlagen – so werden wir unserer Verantwortung für die Zukunft gerecht.“
Zurzeit ist die Nutzung von Waldgebieten für die Erzeugung von Strom aus Windenergie nur in Ausnahmefällen möglich, der Landesentwicklungsplan sieht dies noch nicht vor. Die Stadt Aachen hat eine solche Ausnahmegenehmigung über ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren nach Aufforderung durch die Bezirksregierung bereits im November letzten Jahres beantragt.
„Für den Ausbau der erneuerbaren Energie steht die Türe jetzt weit offen“, so Luczak weiter, „dabei wurde die Schonung der Umwelt sorgfältig geprüft und berücksichtigt. Wir hoffen sehnlichst, dass die Bezirksregierung jetzt grünes Licht gibt! Das wäre ein guter Tag für Aachen.“
Die einvernehmliche Entscheidung von Landesregierung und Wirtschaftsausschuss ist der letzte Baustein, damit die Bezirksregierung der vom Aachener Rat am 21. November 2012 beschlossenen FNP-Änderung zustimmen kann.
Der Betrieb von Windkraftanlagen ist in Aachen auf mehreren Teilflächen im Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim im Bereich Münsterwald, im Stadtbezirk Laurensberg im Bereich Vetschauer Weg/ Bocholtzer Weg sowie im Stadtbezirk Richterich im Bereich Alter Heerlener Weg vorgesehen. Der FNP-Änderung ist eine umfangreiche Bürgerbeteiligung vorausgegangen, es wurde ein Kriterienkatalog entwickelt, der die Eignung und Nichteignung von Flächen im Stadtgebiet für die Nutzung der Windenergie nachvollziehbar offenlegt.
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