Hiobsbotschaft für Heinrich Heine Gesamtschule

Die Schulentwicklungswerkstatt im Sommer 2019 brachte viele neue Ideen und den Wunsch einer professionellen Begleitung der Schule. Finanzielle Unterstützung dafür wurden verwehrt.

Das NRW-Schulministerium hat entschieden: Die Heinrich-Heine Gesamtschule darf nicht fortgeführt werden. Der Schulträger, die Bezirksregierung in Köln, hat der Stadt mitgeteilt, dass schulorganisatorische Maßnahmen zum Schuljahr 2021/22 zwingend erforderlich sind und die Fortführung der Heinrich-Heine-Schule als Gesamtschule nicht mehr möglich ist. –  Die 1. Aachener Gesamtschule muss schließen.

So eine Nachricht wenige Tage vor den Sommerferien? Fürchtet die Bezirksregierung den Protest? So kurzfristig vor den Sommerferien können weder Politik, Lehrer*innen noch Eltern oder Schülerschaft reagieren. Und das nach Wochen der coronabedingten Schließung aller Schulen.

Ulla Griepentrog, schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN dazu: „Viele Jahre schon kämpft die Schule um Anmeldungen, um Anerkennung in der Stadt. Diese blieb ihr immer verwehrt. Selbst die Stadtteile Laurensberg und Richterich haben in der Gesamtschule nie „ihre Stadtteilschule“ gesehen. Viele Lehrerinnen und Lehrer haben mit viel Engagement für ihre Schüler und Schülerinnen gearbeitet.  Auch wenn es manchmal etwas Gutes hat, das Ende auszusprechen – so wird es doch der Arbeit der Schule nicht gerecht.“

Die Schulentwicklungswerkstatt im Sommer 2019 brachte viele neue Ideen und den Wunsch einer professionellen Begleitung der Schule. Den konkreten Antrag der GRÜNEN, hierfür die erforderlichen Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, lehnte die Mehrheit aus CDU und SPD im Dezember 2019 ab und verweigerte damit der Schule die notwendige Unterstützung. Auch die Überlegung, die Schule an einen neuen Standort – stadtnäher, schülerfreundlichere Wegezeiten – zu verlegen, wurde von SPD und CDU „nicht gewollt“. Nun wurde das Ende von Köln aus gesetzt und die Schule über die Entscheidung informiert. 

Was bedeutet das für die Schule? 
Eine große Verunsicherung in der Schülerschaft, die völlig offene Frage, wie so eine Abwicklung stattfinden kann. Sterbende Systeme gehen immer auf Kosten der Schüler*innen!

Ulla Griepentrog zu den Perspektiven der Schule: „Die Umwandlung in eine Sekundarschule – wie sie die Bezirksregierung als einen möglichen Weg vorschlägt - wäre eine Mogelpackung. Sie wäre nichts anderes als eine Gesamtschule ohne Oberstufe. Wieso sollte das den Schulstandort jetzt attraktiver machen?“

Was bedeutet das für Aachen?  
Die schon knappen Gesamtschulplätze werden noch knapper!
Es fehlte der Großen Koalition in den letzten sechs Jahren der Wille, endlich die Weiterentwicklung der Schullandschaft in Angriff zu nehmen und Gesamtschulplätze zu schaffen.

Noch einmal Ulla Griepentrog: „Vor einem Jahr (August 2019) haben die GRÜNEN gefordert, mit dem Beschluss zur Schließung der Alkuin-Realschule gleichzeitig die Gründung einer 5. Gesamtschule – neu oder als zweiter Standort einer bestehenden Gesamtschule – zum Schuljahr 2020/21 an diesem Standort auf den Weg zu bringen“.

An der Alkuinstraße wäre für den Auftakt einer Gesamtschule bereits ein Schulgebäude vorhanden, das man weiterentwickeln könnte. Aus Sicht der GRÜNEN könnte eine „zeitnahe Lösung“ darin bestehen, den Schulbetrieb dort als Gesamtschule weiterzuführen. Leider wurde auch für diesen Standort nur die Schließung der Realschule beschlossen. Stattdessen wurde jetzt entschieden, die erste Aachener Gesamtschule zu schließen, ohne dass die Stadt tatsächlich für ausreichend Gesamtschulplätze gesorgt hat.

 

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