Herr Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, teilte heute der Grünen Bundestagsabgeordneten Bettina Herlitzius MdB auf Anfrage schriftlich mit, dass sich die Inbetriebnahme der ICE-Verbindung von Frankfurt über Köln, Aachen und Brüssel nach London deutlich verspäten wird.

Bettina Herlitzius, GRÜNE Bundestagsabgeordnete: „Nun bestätigt die Bahn auch offiziell unsere Befürchtungen. Auf Anfrage rückt die Bahn nun endlich mit weiteren Fakten heraus. Als Fazit bleibt: Der geplante ICE nach London wird sich mindestens um drei weitere Jahre verspäten.“

Wie sich nun herausstellte besitzen die von Siemens an die Bahn bis Ende diesen Jahres ausgelieferten Züge nur eine Zulassung für die Doppeltraktion in Deutschland. Da es dem Technologiekonzern nicht gelungen ist die Notwendige Signaltechnik für das Ausland an Bord der Züge einzubauen, wird nach Aussage der Bahn die Zulassung für Frankreich erst August 2013 und die für Belgien frühestens bis Ende 2014 erfolgen. Erst danach kann die Bahn die Zulassung für Großbritannien und den Kanaltunnel beantragen. Die Optimisten bei der Deutschen Bahn gehen nun von einem Start der ersten ICEs Ende 2015 aus.

Bettina Herlitzius MdB: „Ob die Bahn den Start der Verbindung Frankfurt-London zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 realisieren kann ist mehr als fraglich. Ich persönlich rechne mit einem realistischen Start frühestens 2016. Zudem sprechen wir hier von den ersten acht bis zehn Zügen. Für den Betrieb der Strecke benötigt die DB AG nach eigenen Angaben aber 16 Züge mit Doppeltraktion Mittlerweile ist zudem fraglich, ob die Bahn das erste Unternehmen sein wird, welches von Deutschland über Brüssel hinaus nach London Fahren wird. Die Konkurrenz wie zum Beispiel Eurostar schläft sicherlich nicht.“

Da ab dem 28. März 2012 DB-Fahrgäste aus der Region Aachen keine ICE-Fahrkarten mehr für den Thalys lösen können bedeutet dies bis zur Einführung des London-ICE eine deutliche Angebotsverschlechterung.