"Innovationsscout" - Technische Innovationen in Stadtverwaltung nutzen

Wissen Sie, was ein "Aixplorer" ist? Wenn Sie den Aixplorer einmal kennen lernen wollen, müssen Sie das Aachener Rathaus besuchen.

Wissen Sie, was ein "Aixplorer" ist? Wenn Sie den Aixplorer einmal kennen lernen wollen, müssen Sie das Aachener Rathaus besuchen. Dort erhalten Sie dann ein Gerät mit einem kleinen Display und Kopfhörer, welches sie mit Ton und Bild durch das Aachener Rathaus führt. Mit der Ausweitung der Route Charlemagne auf andere Stationen soll der Aixplorer auch dort Informationen vermitteln.

Hermann Josef Pilgram, Ratsherr der Grünen, ist begeistert vom Aixplorer. Einmal deshalb, weil der Aixplorer wirklich viel über das Rathaus weiß und dieses Wissen unterhaltsam und gleichzeitig fundiert vermittelt – sogar in verschiedenen Sprachen. Dann aber auch, weil mit dem Aixplorer eine an der RWTH (Media Computing Group) entwickelte Technologie fast den direkten Weg ins Rathaus gefunden hat und dort praktisch angewandt wird. Pilgram: „Das ist für mich ein Beispiel, dass es in Aachen sehr viel an Forschung und Entwicklung und technologischem Know-how gibt, welches auch die Stadt für sich nutzen kann.“

Der Technologietransfer von den Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zur Stadt ist auch Thema im „Wirtschaftsteil“ des Grünen Kommunalwahlprogramms (Seite 160). Hier wird ein sogenannter „Innovationsscout“ vorgeschlagen. Dieser soll einerseits innerhalb der Stadtverwaltung über technologische Innovationen informieren und ein offenes Klima dafür schaffen, andererseits als „Kontaktadresse“ für Forschern und Entwicklern dienen, die Interesse haben, dass die Stadt ihre Entwicklungen einsetzt. Pilgram: „Es geht nicht um Details, sondern zunächst um einen Denkanstoß. Die Stadt gehört zwar zu den Initiatoren des „Innovationspreises“, sie spielt aber keine Vorreiterrolle, wenn es darum geht, technische Innovationen selbst zu nutzen. Das soll sich ändern.“

Pilgram erinnert an die Lissabon-Strategie der EU. Diese hat sich zu Ziel gesetzt, dass in den Mitgliedsländern 3 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) für Forschung & Entwicklung (F&E) ausgegeben werden. Pilgram: „Nicht nur die Wirtschaft brauchen technische Innovation, um für die Zukunft fit zu werden, sondern auch Verwaltungen und Behörden. Ich kenne noch keine Stadt, die eine eigene Abteilung für F&E hat. Aber auch Verwaltungen müssen sich für Innovation öffnen. Wir in Aachen haben ja ideale Voraussetzungen. Es gibt in der Region sehr viele potenzielle Partner, die an interessanten Projekten arbeiten. Auch die Unternehmen der Stadt wie die STAWAG oder die regio iT engagieren sich in Forschungsprojekten.“

Einsatzbereiche sieht Hermann Josef Pilgram sehr viele: „Nur ein paar Beispiele: Innovative Technologie hilft dabei, regenerative Energien besser nutzbar zu machen oder die Energieeffizienz von Gebäuden und Anlagen zu verbessern. Im Verkehrsbereich kann intelligente Technik den Komfort für alle Verkehrsteilnehmer verbessern und auch zum Umweltschutz beitragen. Geoinformationssysteme können in ganz vielen Bereichen mit hohem Nutzen eingesetzt werden. Und auch das Internet bietet noch ganz andere Möglichkeiten, als eine Informationsseite über die Stadt und ihre Dienstleistungen anzubieten.“

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