Die Leitung des Aachener Ludwig Forums wird neu besetzt: Die entsprechende Ausschreibung steht auf der Tagesordnung der morgigen Sitzung des Kulturausschusses. Mit der Neubesetzung eröffnet sich die Chance, auch strukturell einige Veränderungen vorzunehmen: Der „Forums-Gedanke“, der ursprünglich das Ausstellungshaus tragen und beleben sollte, war unter der Leitung von Brigitte Franzen mehr und mehr ins Abseits geraten.
Die GRÜNEN Kulturpolitikerinnen und -politiker sind sich einig: Das Ludwig Forum muss und kann mehr als ein Museum sein, das sich nur um seine eigene Achse dreht. Sie verstehen den Begriff „Forum“ im eigentlichen Wortsinn als Begegnungs- und Kommunikationsstätte. Daher fordern sie im Ratsantrag „Ludwig Forum stärken“ ein Konzept, das den Forumsgedanken des Hauses stärkt: Etwa durch die Öffnung für andere Veranstalter und Veranstaltungsformen, durch eine aktive Programmgestaltung, eine wieder stärkere „Bespielung“ des „space“, aber auch aller anderen für Veranstaltungen geeigneten Räumen wie Loggia, Hof, Garten, Eingangsbereich, Werkstätten und Obergeschosse.
Veranstaltungen mit Wiedererkennungs-Effekt
„Wenn hier regelmäßige Veranstaltungsreihen stattfinden, ein laufendes Programm mit wiedererkennbaren Formaten angeboten wird, dann kann das Ludwig Forum als Veranstaltungsort und eben wortgetreu als „Forum“ – als Raum für kulturellen Austausch – an Profil gewinnen und deutlich mehr Besucher anziehen“, ist die kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Aida Beslagic, überzeugt. Dafür sei jedoch auch eine Öffnung für Kooperationen mit Dritten – auch und ganz besonders mit Akteuren aus der freien Kulturszene – unverzichtbar. Kino am Mittwoch, Theater am Freitag, Konzerte am Sonntag – vieles ist denkbar, wichtig ist eine Regelmäßigkeit und Wiedererkennbarkeit der Reihen und Veranstaltungen.
Alle Ressourcen nutzen
„Das Ludwig Forum braucht neue Impulse, um den ursprünglich einmal formulierten Forumsgedanken wieder aufzunehmen und zu stärken“, unterstreicht Aida Beslagic die Dringlichkeit einer Neuausrichtung. „Im Moment wird das Haus überwiegend als reines Museum genutzt. Damit wird das Potenzial des Gebäudes, seiner Räume, aber auch der Außenanlagen stark eingeschränkt, wertvolle Ressourcen liegen teilweise brach.“ Durch eine intensivere Nutzung könnten sich vielleicht sogar Einnahmen erwirtschaften lassen, außerdem entstünde dadurch vielleicht auch die ökonomische Basis für eine Gastronomie, die alleine durch die Museumsbesuche offensichtlich nicht gegeben ist.