Medienvielfalt in Aachen in Gefahr

Bereits seit Oktober ist bekannt - wir berichteten - dass der Aachener Zeitungsverlag einen potentiellen „Partner“ für die Zukunft sucht.

Bereits seit Oktober ist bekannt  - wir berichteten -  dass der Aachener Zeitungsverlag einen potentiellen „Partner“ für die Zukunft sucht. Dies bedeutet nichts anderes, als dass der Verlag verkauft werden soll. Zum Verkauf steht – laut Kress – der Anteil von 75,5 Prozent, der derzeit in der Hand der Aachener Verlagsgesellschaft ist.

Im Aachener Zeitungsverlag erscheinen die beiden unabhängigen Tageszeitungen Aachener Nachrichten (als erste deutsche Nachkriegszeitung mit der Lizenz Nr. 1) und Aachener Zeitung. Zwei unterschiedlich ausgerichtete Marken unter einem Dach.

Helmut Ludwig, Geschäftsführer der GRÜNEN Ratsfraktion, ist besorgt um den Meinungspluralismus in Aachen und fordert die Chefredaktion und die Verlagsleitung auf, die Öffentlichkeit über den geplanten Verkauf zu informieren: „Es ist zu befürchten, dass mittel- oder langfristig der Druck einer der beiden Tageszeitungen eingestellt wird. Dies wäre für den Meinungspluralismus in Aachen eine schlechte Nachricht.

Das bisherige Nebeneinander von zwei Tageszeitungen, die tendenziell eine unterschiedliche politische Ausrichtung haben, garantiert den Aachener Bürgerinnen und Bürgern eine recht ausgewogene politische Berichterstattung. Es geht auch um viele Arbeitsplätze in Aachen, die bei einem Verkauf des Zeitungsverlages in Gefahr wären. Darüber muss gesprochen werden!“

Bereits 140 Kündigungen

Wie die Entwicklung weitergehen wird, ist zurzeit nicht absehbar Die Alsdorfer Redaktionen sowie die zurzeit getrennten Redaktionen „Euregio“ und „Rhein-Maas“ der Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung werden im kommenden Jahr zusammengelegt.

Wie viele der über 300 Arbeitplätze bei den beiden Zeitungstiteln im Zuge der anstehenden Veränderungen im Zeitungsverlag erhalten bleiben, ist nicht voraussehbar, ein massiver Personalabbau ist zu befürchten. Über 140 betriebsbedingte Kündigungen hat es bereits im Zeitungsverlag in den letzten Jahren gegeben.

Auch ist weiterhin unklar, welche Auswirkungen die Pläne der Geschäftsleitung auf die angeschlossene, eigenständige Druckerei haben werden. Bestehende Verträge zwischen Zeitungsverlag Aachen und der Druckereigesellschaft sind bereits gekündigt.

Helmut Ludwig hofft, dass es eine Entscheidung für Aachen geben wird; für die Meinungsvielfalt in Aachen und für die Mitarbeiter des Verlages.

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