Menschen mit Behinderungen haben kaum Chancen auf Beschäftigung außerhalb von Behindertenwerkstätten. Das möchten die Fraktionen von CDU und GRÜNEN in Aachen nun ändern. In einem gemeinsamen Ratsantrag fordern sie die Verwaltung auf, bei der Vergabe von städtischen Aufträgen in Zukunft auch so genannte Integrationsunternehmen zu berücksichtigen.
Integrationsunternehmen sind Unternehmen, die wirtschaftliche Ziele verfolgen und gleichzeitig 25 – 50 % ihrer sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze durch Menschen mit Behinderungen besetzten. Solche Betriebe leisten damit einen herausragenden Beitrag zur Teilhabe behinderter Menschen am Erwerbsleben. In Nordrhein-Westfalen gibt es gegenwärtig 144 Integrationsunternehmen mit knapp 3.400 Arbeitsplätzen, davon über 1600 für behinderte Menschen.
Die Gründung eines Integrationsunternehmens und damit die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen wird vom Land NRW im Rahmen der Initiative “Integration unternehmen“ gefördert. Die Unternehmen erhalten Zuschüsse zu den Personalkosten, die mögliche Minderleistungen oder behinderungsbedingten Aufwand abdecken.
Dr. Lisa Lassay, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion: „Ich kann mir verschiedene Bereiche vorstellen, in welchen Integrationsunternehmen Aufgaben im Auftrag der Stadt ausführen könnten. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, Integrationsunternehmen brauchen beispielsweise mehr Zeit zur Ausführung ihrer Arbeit. Die Reinigung einer Schule am Nachmittag könnte hier ein gutes Arbeitsfeld sein.“
Den Ratsantrag von CDU und GRÜNE finden Sie hier