Eine neue Arbeitsgruppe der Aachener GRÜNEN beschäftigt sich seit einiger Zeit mit den Themen Nachhaltigkeit und Nachhaltiger Konsum. Das Ziel des Arbeitskreises ist es, Konsummuster in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern.
„Wir sehen die Chance, die vorhandenen Nachhaltigkeitsansätze aus anderen Arbeitskreisen wie Umwelt, Wirtschaft und Mobilität zu bündeln und ein wichtiges Thema zu haben, für das wir Grüne stehen und mit dem wir uns von anderen Parteien abheben.
Zwei zentrale Entwicklungen – die Globalisierung sowie der gravierende wissenschaftlich-technische Fortschritt haben dazu geführt, dass die Erde mit unumkehrbaren ökologischen Konsequenzen zu kämpfen hat, woraus sich dringend die Forderung nach einer nachhaltigen Entwicklung ergibt. Unser Konsum stellt innerhalb dieser Problematik die größte Herausforderung dar, da alle unsere Kaufentscheidungen direkte Auswirkungen auf unsere Umwelt, Gesellschaft und Lebensqualität heutiger und zukünftiger Generationen haben, gleich ob es um Lebensmittel, Kosmetik, Spielzeug, Mobilität, Reisen, Bauen, Wohnen oder Energie geht.
Jede Kaufentscheidung ist eine politische Entscheidung! Das heißt, je mehr Menschen wir von unseren nachhaltigen, grünen Werten überzeugen können, desto eher werden politische Entscheidungen zum Selbstläufer. Unabhängig von Gesetzen und Abkommen liegt es in der Hand des Verbrauchers, durch seinen Konsum politisch Einfluss zu nehmen. Wenn beispielsweise alle Stromabnehmer ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen kauften, gäbe es heute keine laufenden AKWs mehr.
Erfreulicherweise können wir einen Trend beobachten, dass immer mehr Menschen beim Einkauf darauf achten, ob Produkte unter fairen Bedingungen und ökologisch produziert wurden (Beispiel: die Biolebensmittelbranche verzeichnet seit 2000 eine jährliche Umsatzsteigerung von ca. 14%). Dennoch sind diese Verbraucher eine Minderheit.
Also scheint es für viele Menschen doch schwierig zu sein, einmal gelernte Konsummuster in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Auf der einen Seite kann das an mangelnder Information oder an mangelndem Abstraktionsvermögen hinsichtlich der Folgen des Konsums liegen. Zum anderen manifestiert sich Umweltdenken nicht unbedingt in entsprechendem Handeln, vielleicht aus Bequemlichkeit, weil die Zeit knapp ist oder der Preisunterschied zu groß ist.
Der Arbeitskreis ist im Begriff, einen umfangreichen Aktionsplan aufzustellen, der viele interessante, aktivierende Möglichkeiten enthält. Wir planen eine Ausstellung nachhaltiger Produkte, Filme zu bestimmten Themen, Stände, Aktionstage mit gemeinsamem Kochen, Lernzirkel für Schulen und Kindergärten, Warenkundliche Broschüren, usw.) und hoffen durch eine Fülle von Informationen die Verbraucher von heute und von morgen zu befähigen, die richtigen Kaufentscheidungen zu treffen und möchten natürlich darüber hinaus anregen, dort - wo es Sinn macht - Suffizienzpotentiale zu nutzen und sich für Sharemodelle zu entscheiden.
Wer sich auch für dieses wunderbare und wichtige Thema interessiert ist herzlich eingeladen, mitzuarbeiten. Den Kontakt zum Arbeitskreis gibt es HIER.“
Susanne Küthe