Nutzungskonzept Tivoli-Stadion muss her

Die Stadtverwaltung ist beauftragt, eigene Vorschläge zur weiteren Nutzung des Tivoli-Stadions zu entwickeln. GRÜNE Fraktion konnte in Ratssitzung mit ihrer Forderung überzeugen.

Rat entspricht dem Antrag der GRÜNEN

Die Stadtverwaltung ist beauftragt, eigene Vorschläge zur weiteren Nutzung des Tivoli-Stadions zu entwickeln. Mit einem entsprechenden Antrag und der Forderung nach einer konkreten Erarbeitung eines Nutzungskonzepts für das Stadion konnte die GRÜNE Fraktion in der Ratssitzung am 9. Oktober überzeugen und einen einstimmigen Ratsbeschluss erwirken.

Bereits im April dieses Jahres hatte der Stadtrat einen entsprechenden Beschluss gefasst, dessen Umsetzung allerdings bis heute auf sich warten lässt. Mit dem Nutzungskonzept sollen verschiedene, über den Fußballbetrieb von Alemannia Aachen hinausgehende Möglichkeiten der Stadionnutzung aufgezeigt werden. Auf der Basis des Konzepts soll dann die Frage entschieden werden können:

Wird aus dem Tivoli eine städtische Sportanlage oder übereignet man das Stadion einem Investor, um so die laufenden Betriebskosten in Höhe von rund 2 Millionen EUR im städtischen Haushalt einzusparen?

Nach Meinung der GRÜNEN ist eine solche Übereignung – insbesondere für kleines Geld – nicht vertretbar. Öffentliche Investitionen in dieser Größenordnung sollten nicht einfach so weggegeben werden, nur um ein schwieriges Thema ad acta legen zu können.

„Wir müssen selber aktiv werden und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen“, so Fraktionssprecherin Ulla Griepentrog. „Eigene, unabhängige Ideen müssen her, anstatt uns nur auf Investorenpläne zu verlassen – die vielleicht auch nicht immer langfristig und nachhaltig sind.“

Das Stadion könne als städtischer Sportpark einer breiteren Nutzung zugeführt werden, etwa für sportliche (Groß)veranstaltungen, Mitnutzung durch andere Vereine, Public Viewing, Kino, Konzerte, Kongresse und andere Events von breitem Interesse. Auch Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, regelmäßige Stadionführungen sind denkbar. All dieses würde helfen, um die Betriebskosten zu minimieren und den Standort langfristig am Leben zu erhalten und attraktiv für Veranstalter zu machen.

„Andere Städte machen es schon vor“, ergänzt Fraktionsgeschäftsführer Helmut Ludwig die Überlegungen, „Dresden etwa hat ein vergleichbares Stadion, das von einer Betreibergesellschaft erfolgreich vermarktet wird. Hier werden pro Jahr 10.000 Besucher durchgeschleust, im letzten Jahr fanden neben Großveranstaltungen wie Firmenlauf, Footballturnieren und Konzerten etwa 250 kleinere bis mittlere Drittveranstaltungen statt. Das ist in Aachen auch durchaus denkbar, eine Nachfrage besteht.“ So musste eine Anfrage für eine dreitägige Benefizveranstaltung im nächsten Jahr bereits von der Verwaltung wegen der unklaren Eigentumsverhältnisse abgelehnt werden.

Und dass in einem Fußballstadion mehr als nur gekickt werden kann, ist auch aus technischer Sicht heutzutage überhaupt kein Problem: „Rasenabdeckungen gegen Beschädigungen der Grasfläche sind heute normaler Stand der Technik“, so Helmut Ludwig weiter. „Die kann man mieten, aber in der Regel haben Stadien dafür auch eigene tragfähige Abdecksysteme aus Kunststoff oder Holz.“

Zum Ratsantrag geht es hier.

 

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