Gut ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in Europa fließt in den Betrieb von Gebäuden. Wie dieser Verbrauch um bis zu 90 Prozent reduziert werden kann, zeigten Experten aus aller Welt am vergangenen Wochenende auf der Internationalen Passivhaustagung in Aachen. dabei ging es um die ganze Bandbreite energieeffizienten Bauens und Sanierens. Am Beispiel aktueller Projekte wurde deutlich, dass Passivhaus-Technik bei praktisch jeder Gebäudeart auch finanziell erhebliche Einsparungen ermöglicht.
„Passivhäuser oder der Aachener Standard, den wir beim Neubau und der Sanierung von öffentlichen Gebäuden in Aachen verwenden, ist ein wichtiger Baustein, um Energie einzusparen oder effizient zu nutzen“, so die GRÜNE Planungs- und Umweltdezernentin Gisela Nacken, die die Veranstaltung mit eröffnete.
„Das Passivhaus ist wegweisend für den Klimaschutz“, sagte Johannes Remmel, Umweltminister des Landes Nordrhein-Westfalen. „Der Standard erfüllt schon heute die künftige Norm der Europäischen Gebäuderichtlinie. Zugleich sind die Bewohnerinnen und Bewohner kaum noch von Energiepreis-Schwankungen betroffen.“ Die Wahl des Standorts für die diesjährige Internationale Passivhaustagung sei dabei kein Zufall, sagt Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. „Nordrhein-Westfalen hat sich zu einem Ort mit Modellcharakter für ein modernes, nachhaltiges Bauen und Leben entwickelt.“
„Die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen, denn sie muss gar nicht erst erzeugt werden“, so Gisela Nacken. „Von daher ist Energiesparen und Energieeffizienz für mich neben den Erneuerbaren Energien die zweite Säule der Energiewende.“ Und gerade in der Region Aachen seien in den vergangenen 20 Jahren vorbildhafte Projekte im Passivhaus-Standard entstanden. Neben zahlreichen Wohn- und Bürogebäuden gibt es mehrere Passivhaus-Schulen und sogar eine mit Passivhaus-Komponenten sanierte Kirche im nahegelegenen Heinsberg. „In Aachen gelten für Neubauten und Sanierungen Standards, die deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen“, betont Gisela Nacken.
„Energiewende heißt eben nicht nur Ausbau erneuerbarer Energien“, sagt Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Vor allem mit Blick auf den Klimaschutz sei der effiziente Einsatz von Energie die entscheidende Stellschraube.
Mit dem Passivhaus kann jeder Bauherr und jede Bauherrin zum Klimaschutz beitragen. Außerdem ist das Passivhaus weit mehr als ein Energiesparhaus, sondern bedeutet exzellenten Wohnkomfort, integrierte Bauqualität und vor allem Wirtschaftlichkeit.
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Weitere Informationen im Internet: www.passiv.de | www.energieagentur.nrw.de | www.aachen.de
Quelle (bearbeitet): Gemeinsame Presseinformation von Stadt Aachen, Energieagentur NRW und Passivhaus Institut.