QR-Codes im Aachener Wald

Digitale Informationsangebote bieten hohen Mehrwert

Demonstrieren, wie QR-Codes im Wald funktionieren: die grünen Ratsherren Achim Ferrari und Hermann Pilgram.
Der QR-Code zum Streckenprofil zeigt an, wie der Weg verläuft.

Zahlreiche Geschichten und Sehenswürdigkeiten verstecken sich zwischen den Bäumen im Aachener Wald: Unvermutet stolpert der Besucher über alte Pflastersteine – waren hier die Römer unterwegs? Was hat es mit den riesigen Steinen auf sich, und was ist das für eine alte Turmruine? Und war das eben ein Streifenhörnchen? Die sind hier doch gar nicht heimisch…

Gibt es Schöneres, als im Herbst durch den Öcher Bösch zu streifen? Rund 18 Prozent (ca. 3.000 Hektar) des Aachener Stadtgebietes sind Wald. Ein gut ausgebautes Wegesystem lädt zu vielfältigen Freizeitaktivitäten ein, gleichzeitig wird der Wald holzwirtschaftlich genutzt, ist ein wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna und von großer Bedeutung für Klima und Wasser. Kurz, der Wald ist sehr viel mehr als die Summe seiner Bäume.

Neues Leitsystem für Mehrwert nutzen

In einem Ratsantrag regen die GRÜNEN nun an, ein digitales Informationsangebot über den Aachener Wald zu schaffen. Der Zeitpunkt dafür ist günstig, da derzeit ohnehin ein neues Leitsystem für die Wanderwege geplant wird. Der Wald bietet den Besuchern viele Rätsel und spannende Informationen, die es aufzubereiten und zu kommunizieren gilt. Das geschieht natürlich zum einen auf dem klassischen Wege, etwa über Infotafeln und Wegweiser – eben über das Informationsnetz, das bereits besteht und nun erneuert und verbessert wird. Das ist auch gut so.

„Zum anderen wollen wir genau diese Gelegenheit nutzen, um ein zusätzliches, sehr modernes Informationsangebot zu schaffen“, sagt der grüne Ratsherr Hermann Josef Pilgram. Eine kostengünstige und elegante Lösung wäre in seinen Augen das Anbringen von so genannten QR-Codes, über die auf einfachem Wege weitergehende Informationen bereitgestellt werden könnten.

„Aachen als Technologiestadt würde so eine Neuerung gut zu Gesicht stehen“, meint Pilgram und ergänzt: „Informationsvermittlung über solche Codes sind auch an vielen anderen Orten in und um die Stadt denkbar. An Windrädern angebracht informieren sie über die aktuelle Energieerzeugung, am Hansemannplatz über den Namensgeber des Platzes – um nur zwei Beispiele zu nennen.“

Moderne Wissensvermittlung über QR-Codes

Nicht nur im Aachener Wald, sondern überall in Stadt und Land gibt es viel Wissenswertes, das es vor Ort zu kommunizieren gilt. Moderne Technik bietet mit Hilfe der QR-Codes die Möglichkeit, insbesondere Smartphone-Nutzern unkompliziert und ohne zusätzlichen Platzanspruch zahlreiche Hintergrundinfos zur Verfügung zu stellen. „Ein ‘Hinterwäldler‘ sollte man für die Nutzung dieser Technologie natürlich nicht unbedingt sein, aber allzu viel Ahnung braucht man dafür auch wiederum nicht“, erläutert Ratsmitglied Achim Ferrari von den GRÜNEN.

„Mobile Tagging“ nennt sich die Technologie, bei der schwarz-weiß gerasterte Markierungen via Smartphone eingelesen werden und direkt auf Webseiten mit weiterführenden Informationen weiterleiten. „Dazu benötigt man lediglich eine so genannte App, die kostenlos im Internet zum Download verfügbar ist“, so Achim Ferrari weiter. Auf diesem Wege erhält man spannende und vielfältige Informationen, Tipps und Hinweise auf seinem Weg durch den Wald oder die Stadt – und erfährt auch als Alt-Aachener/in sicher noch die ein oder andere Überraschung.

Bürgerprojekt – alle können sich beteiligen!

Das Interessante an dieser Art der Informationsvermittlung ist nicht nur der Einsatz der smarten und unauffälligen Technik. Auch die Umsetzung selbst sollte nach Vorstellung der GRÜNEN über ein gemeinsames Bürgerprojekt funktionieren: „Spannend wäre bei einem solchen Projekt die Zusammenarbeit von verschiedensten Interessensgruppen: Technikaffine, Naturfreunde, Heimatforscher, Wanderer, Radfahrer, junge Studierende und alte Hasen…“, so Hermann Pilgram. „Ein Experiment, in dem man vieles ausprobieren und Synergien zusammen bringen kann.“

Zum Ratsantrag geht es hier.

Beispiele für QR-Codes zum Aachener Wald:

Streckenprofile

Kulturdenkmäler

Weitere Links zum Aachener Wald:

Aachener Wald bei Wikipedia

Die Geschichte des Aachener Waldes

Aktivitäten im Aachener Wald

Naturgemäße Waldwirtschaft

Und so arbeiten viele Städte bereits heute mit digitalen Codes:

"Digitales Pflaster“ in Lissabon

QR-Codes in Rio de Janeiro

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