Die Wiedereinführung der Grundschulbezirke ist in Aachen nicht sinnvoll.
Die neue rot-grüne Landesregierung stellt den Kommunen in Nordrhein-Westfalen frei, die Schulbezirksgrenzen für Grundschulen wieder einzuführen. Dies würde bedeuten, dass Kinder ausschließlich in der Grundschule ihres Schulbezirks angemeldet werden können. Ausnahmen erfolgen nur mit Sondergenehmigung.
Ulla Griepentrog, schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, hält diesen Schritt in Aachen nicht für sinnvoll:
„Seit dem Wegfall der Schulbezirksgrenzen können wir keine großen Wanderungsbewegungen bei Grundschülern in Aachen beobachten. Die Mehrzahl der Eltern wählt nach wie vor die wohnortsnahe Grundschule für ihr Kind, dort wo das Kind seinen Lebensmittelpunkt hat.“
Sicherlich gibt es Eltern, die nicht die nächstgelegene Schule wählen, weil eine andere Grundschule ein bestimmtes Profil verfolgt, etwa Montessoripädagogik oder Fremdsprachlichkeit, welches sich die Eltern für ihr Kind wünschen.
Um Wanderungsströme in der Stadt zu vermeiden, hat der Rat der Stadt 2007 die Zügigkeit der einzelnen Grundschulen festgelegt. Jede Grundschule kann zusätzlich zu den Kindern des eigenen Schulbezirks nur Kinder eines anderen Schulbezirks aufnehmen, wenn ihre festgelegten Kapazitäten dies zulassen.
Ulla Griepentrog:
„Wir haben somit ein sehr sinnvolles Steuerungsinstrument in Aachen. Die Wiedereinführung der Schulbezirksgrenzen halte ich deshalb nicht nur für überflüssig, sondern auch für kontraproduktiv. Wenn wir jetzt beobachten, dass eine größere Anzahl von Eltern ihr Kind an der nächstgelegenen Grundschule vorbei an einer anderen Grundschule anmeldet, dann passiert das ja womöglich nicht ohne Grund. Dann müssen wir uns die nicht gewählte Grundschule genau anschauen. Das ist eine Sache der Qualität. Jede Grundschule muss qualitativ so gut sein, dass keiner an ihr vorbei gehen will.“
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