Am 6.9.2006 hat der Rat eine Ratsresolution zum Erhalt der 130 Arbeitsplätze der Niederlassung des Landesbetriebs Straßen NRW in Aachen beschlossen.
SPD CDU GRÜNE FDP
im Rat der Stadt Aachen
Resolution für den Erhalt des Landesbetriebs Straßen NRW am Standort Aachen:
Die Straffung und Verschlankung von Verwaltungsstrukturen ist ohne Frage wichtig und sinnvoll. Damit verbundene Strukturmaßnahmen sind so zu gestalten, dass sich die zu erbringenden Leistungen verbessern. Dazu gehört, dass Einrichtungen örtlich so unterzubringen sind, dass die Erledigung der Aufgaben effizient erfolgen kann. In der Region Aachen sind in den nächsten Jahren im Bereich Straßenbau Großprojekte zu bewältigen (Ausgabenvolumen von 500 Millionen Euro).
Aachen ist der geeignete Ort, um notwendige grenzüberschreitende Planungen im Straßenbau der Euregio zu betreiben und die bisherigen Kontakte zu vertiefen. Die beiden technisch orientierten Hochschulen bieten zudem die Chance, Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in die Arbeit einfließen zu lassen.
Der Rat der Stadt Aachen fordert die Landesregierung daher auf, …
… möglichst viele Arbeitsplätze am Standort Aachen zu erhalten,
… nachvollziehbare Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorzulegen, die der Entscheidung zugrunde liegen, Arbeitsplätze von Aachen nach Euskirchen zu verlagern.
… ihrer sozialen Verantwortung bei der Versetzung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerecht zu werden.
Begründung:
- Aachen bietet als Euregio- und Universitätsstadt für eine technische Landesbehörde einen Standortvorteil, weil die Zusammenarbeit mit den Hochschulen und den Straßenbauverwaltungen in den Nachbarländern erheblich einfacher ist als bei einem weiter entfernten Standort. Der Landesbetrieb bietet Studenten Praktikumsplätze für Studierende und pflegt einen intensiven Erfahrungs-austausch mit niederländischen und belgischen Behörden.
- Die Niederlassung Aachen steht im NRW-Vergleich an dritter Stelle in der Leistungsstärke.
- Das Pendeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niederlassung Aachen nach Euskirchen ist problematisch, da mit öffentlichen Verkehrsmitteln tägliche Fahrzeiten von bis zu fünf Stunden entstehen können. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist zu bedenken, dass Synergieeffekten durch die Zusammenlegung erhebliche Mehrkosten für Dienstreisen wie Bauüberwachungen, Abstimmungen usw. gegenüberstehen.
- Die Kosten für den Fuhrpark erhöhen sich voraussichtlich erheblich, effektives Arbeiten wird durch längere Fahrzeiten erschwert. Ein weiterer Kostenfaktor ist der Bau bzw. die Anmietung von weiteren Gebäuden am Standort Euskirchen, während das Gebäude in Aachen dem Land gehört.