Die Europäische Union und die Krise im Osten: Beim Thema Ukraine ist es nicht möglich, schwarz oder weiß zu malen. Vieles ist von außen betrachtet undurchsichtig: Wer spielt welche Rolle? Wie kann die Rolle der EU aussehen? Gibt es überhaupt einen einheitlichen Kurs?
Oliver Krischer, MdB und GRÜNER Abgeordneter aus Düren, nimmt nicht zuletzt aus energiepolititscher Sicht Stellung:
„Die Ukraine-Krise hat die politische Debatte in den vergangenen Wochen beherrscht. Dass Deutschland und Europa angesichts der Politik von Putin erpressbar wirken, liegt auch an unserer Abhängigkeit von Energierohstofflieferungen aus Russland:
Nicht nur bei Erdgas, sondern auch bei Erdöl und Steinkohle ist Russland das wichtigste Lieferland. Angesichts einer Debatte über weitere Sanktionen gegen Russland erstaunt es, dass die Bundesregierung den Kauf von Gasspeichern und deren Infrastruktur in Deutschland an Gazprom und russische Oligarchen mitten in der Krise einfach geschehen lässt, als sei nichts passiert.
Dabei ist unsere Energierohstoffabhängigkeit von Russland ein zusätzliches Argument für die Energiewende, nicht nur im Strom- sondern gerade auch im Wärmebereich: Statt mit russischem Gas schlecht isolierte Wohnungen zu heizen und dafür Milliarden an Putin zu überweisen, müssen wir die Wohnungen energetisch sanieren und Strom- und Wärmerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung zusammenführen. Zusammen mit der Diversifizierung der Lieferbeziehungen sind Erneuerbare Energien und Energieeffizienz die Antwort auf die Abhängigkeit und nicht der Ruf nach Fracking und dergleichen. Letzteres schafft nur neue Abhängigkeiten und unbeherrschbare Folgekosten.“
Eine spannende politische Debatte zum Thema Ukraine hat die Heinrich Böll Stiftung veranstaltet: Mit Joschka Fischer, Rebecca Harms und George Soros, moderiert von Ralf Fücks.
> European Union and crisis to the East - YouTube
Auf der Homepage des Bundesverbandes der GRÜNEN kann man zum Thema mitdiskutieren: