Für die Stadt Aachen war es eine gute Entscheidung, eine eigene Stadtarchäologie aufzubauen. Erste Forschungsergebnisse haben jetzt auch Eingang in den 2. Band der Veröffentlichung „Aachen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ gefunden, der die Epoche der Karolinger, Ottonen und Salier von 765 bis 1137 behandelt. Das interessante und lesenswerte Buch ist im Buchhandel erhältlich, Informationen dazu gibt es hier.
Dass die Stadt Aachen seit 2006 einen eigenen Stadtarchäologen beschäftigt, ist nicht zuletzt auf grüne Aktivitäten und Anträge zurückzuführen. "Vorher wurden viele Chancen, aus Bodenfunden Erkenntnisse über die Geschichte der Stadt und ihrer Menschen zu gewinnen, nicht genutzt, oft wurden sogar Funde zerstört", sagt der grüne Ratsherr Hermann Pilgram, Mitglied im Kulturausschuss. "Heute ist die archäologische Begleitung von Baustellen obligatorisch, und die Archäologie hat in Aachen den Stellenwert, der ihr gebührt."
Immer wieder gibt es die interessantesten Funde. Aktuell wurden bei einer Kanalbaumaßnahme der STAWAG am Hof drei Skelette von Menschen aus karolingischer Zeit gefunden. Damit könnte es sich vielleicht sogar um Zeitgenossen Karls des Großen handeln, der am 28. Januar 814 in Aachen gestorben ist.
"Wir sind gespannt, was noch alles im Aachener Boden gefunden wird und welche Geschichte und Geschichten damit verbunden sind", meint Pilgram mit Blick auf die Tatsache, dass bei fast jeder Grabung im innerstädtischen Bereich historische Relikte auftauchen.
Interessant zu diesem Thema ist auch die – leider nicht immer ganz aktuelle – Website „zeitreise ac“.