Stopp Tihange!

Brände, Risse, Austritt von giftigen Dämpfen und viele weitere Störfälle im Atomkraftwerk Tihange zeigen: Dieser Schrottreaktor muss endlich abgeschaltet werden. GRÜNE sind aktiv.

Die Liste der Zwischenfälle im maroden Atomreaktor Tihange nahe Aachen ist seit Jahren ebenso vielfältig wie umfangreich. Diverse Brände, tausende Risse im Reaktorbehälter Tihange 2, Lecks mit Austritt von giftigen Dämpfen, fälschliche Öffnung von Überdruckventilen und viele weitere Mängel machen das belgische Atomkraftwerk zum gefährlichsten Nachbarn unserer Region.

„Die zahlreichen Störfälle in Tihange über Jahre hinweg machen deutlich: Dieser Reaktor darf keine Sekunde länger am Netz bleiben! Kommt es durch eine Verkettung technischer Probleme und menschlicher Fehler zu einem Reaktorunfall mit dem Austritt radioaktiver Strahlung, dann hat das für unsere Region verheerende Folgen“, meint Sabine Göddenhenrich, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion in Aachen.

Seit 2009 werden Resolutionen und Forderungen aus dem Rat der Stadt nach Düsseldorf und Berlin getragen. Wiederholt haben Aachener Politiker sich für eine Abschaltung der veralteten Reaktoren Tihange und Doel eingesetzt. Auch die Landesregierung NRW hat sich mehrfach an die belgische Regierung gewandt und die Abschaltung gefordert. Das alles reicht offenbar nicht aus. Die belgische Regierung hat ihren Ausstiegsbeschluss zurückgenommen und die Verlängerung der Laufzeiten um weitere zehn Jahre beschlossen. Trotz zahlreicher Störfälle wird etwa der Risse-Reaktor Tihange 2 immer wieder hochgefahren.

Sabine Göddenhenrich weiter: „Wir halten es für wichtig, dass man sich in dieser Angelegenheit auch verstärkt grenzüberschreitend verständigt und mit den Stadträten und Bürgermeistern von Lüttich, Maastricht und Aachen zu einem Gedankenaustausch zusammensetzt. Inzwischen ist eine starkes Aktionsbündnis erwachsen aus belgischen, deutschen und niederländischen GRÜNEN. Auch die Oberbürgermeister und Bürgermeister von Aachen, Maastricht und Lütttich arbeiten in der Sache zusammen.“

„Die Bundesregierung muss jetzt endlich handeln. Frau Merkel muss sich unverzüglich mit der belgischen Regierung über ein Ende der Bedrohung durch Schrottreaktoren verständigen. Radioaktivität macht nicht an der Grenze Halt!“, warnt Katrin Feldmann, Vorsitzende des Aachener Ortsverbandes Bündnis90/DIE GRÜNEN. Der europäische Stromverbund ist mit seiner derzeitigen Überkapazität ganz leicht in der Lage, die benötigten Strommengen zu liefern. Moderne Gas- und Kohlekraftwerke liegen still – doch alte Kohlemeiler und Schrottreaktoren sind am Netz.

„Das ist nicht nur ökologischer und ökonomischer Unsinn. Das ist verantwortungslos und bedroht die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen“, resümiert Gisela Nacken, Kreisvorsitzende der Aachener GRÜNEN und fordert alle Menschen aus der Euregio auf: „Tihange und die anderen hochgefährlichen Reaktoren in Belgien müssen endlich stillgelegt werden!“

Hörtipp: Oliver Krischer MdB am 21.12.15 im Morgenecho bei WDR5

Pressekonferenz der deutschen, belgischen und niederländischen GRÜNEN am 22.1.16, mit Oliver Krischer MdB u.a.

GRÜNER Infoflyer Tihange (PDF)

Download Plakat Tihange (PDF)

Zurück