Mehr Boulevardcharakter: GRÜNER Ratsantrag fordert Neuordnung des Straßenraums. Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Gleichberechtigung und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen.
Es war einmal eine prächtige Alleenstraße mit Bäumen und breiten mosaik-geschmückten Gehwegen. Sie lud zum Flanieren, Spazieren und Bummeln ein. Es war einmal ein repräsentativer, einladender Platz, auf dem sich die Menschen gern aufhielten und verweilten…
Was wie ein Märchen klingt, war einmal Realität und könnte es wieder werden:
Die Rede ist von Theaterstraße und -platz. Zahlreiche Denkmäler und restaurierte Fassaden prägen den Bereich noch heute. Allerdings lässt das heutige Erscheinungsbild rund um das Theater und in der Theaterstraße zu wünschen übrig. Es besteht viel Handlungsbedarf: Der Platz für Fußgänger ist gering, Gehwege sind oftmals zugeparkt, die Situation für Radfahrende gefährlich und eng. Außengastronomie? Weitgehend Fehlanzeige. Das Potenzial der gesamten Straße kommt nicht in angemessener Weise zur Entfaltung, es gibt wenig bis keine Aufenthaltsqualität dort für Menschen, die dort nicht mit Kraftfahrzeugen unterwegs sind.
In einem Ratsantrag fordern wir daher, die Flächen im Straßenraum in diesem Bereich neu zu ordnen und mehr Gleichberechtigung für alle zu schaffen. Konkret heißt das:
- die Verkehrsführung, insbesondere die durchgehende Zweispurigkeit der Straße zu überdenken,
- mehr Platz für FußgängerInnen auf den Gehwegen zu schaffen,
- eine sichere und komfortable Verkehrsführung für Radfahrende anzulegen,
- sowie den anliegenden Lokalen mehr Möglichkeiten für Außengastronomie zu bieten.
Die Verwaltung soll nun ein Konzept für die Umgestaltung entwickeln, das den ehemaligen Alleen- und Platzcharakter wieder aufleben lässt.
Ziel muss es sein, den öffentlichen Raum urban neu zu gestalten, neu aufzuteilen, mehr Aufenthaltsqualität zu erzielen und Handel und Gastronomie entlang der Theaterstraße und auf dem Theaterplatz zu stärken. Dabei gilt es vor allem die folgenden Aspekte zu berücksichtigen:
- Stärkung des Boulevardcharakters der Theaterstraße
- Stärkung der Fußgängerachse Bahnhofstraße – Theaterstraße – Innenstadt
- Attraktivierung und Ausbau der Flächen für Fußgänger und Außengastronomie
- Wiederherstellung des Alleencharakters durch Nachpflanzungen von Bäumen
- Anlegen von Radfahrstreifen
- Neuordnung des Verkehrsraums rund um das Theater (einseitige Verkehrsführung)
- Stärkung des Platzcharakters und Verbesserung der Aufenthaltsqualität rund um das Theater, auch unter Einbeziehung des Hotelneubaus
- Verbesserte Anbindung des Platzes an den Elisenbrunnen
- Neuordnung der Haltestellenbereiche und Umsteigebeziehungen für den ÖPNV
- Neuordnung der Taxistände rund um das Theater
- Neuordnung der Parkflächen entlang des Platzes und in der Theaterstraße unter Einbeziehung der Parkhäuser in der Umgebung in ein Bewohnerparkkonzept
Sinnvollerweise sollten AnwohnerInnen, Geschäftsleute und HausbesitzerInnen vorab in einem Workshop oder einer Befragung mit in die Neugestaltung einbezogen werden.
Erste Ideen und viel Zustimmung aus der Bevölkerung zu den Ideen aus unserem Antrag erhielten wir bereits bei unserer Parking Day Aktion am Theaterplatz am 16. September 2016.