UN-Menschenrechtscharta wird sechzig!

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen“ heißt es in Artikel eins der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

Als am 10. Dezember 1948 Eleanor Roosevelt, die Witwe des ehemaligen US Präsidenten Franklin D. Roosevelt, vor den Vereinten Nationen ans Rednerpult trat und sagte: "Ich lese Ihnen jetzt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vor", glich dies einer Revolution. Erstmals hatten sich die Staaten der Welt auf einen umfassenden Katalog von Menschenrechten verständigt, der über alle Grenzen und Kulturen hinweg gelten sollte.

Von den 192 UN-Mitgliedstaaten anerkannt


Das von "allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal" ist zu einem der wichtigsten Dokumente der Menschheitsgeschichte geworden. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist die Grundlage völkerrechtlicher Verträge und vieler Staatsverfassungen. Alle Staaten, die Mitglied der Vereinten Nationen sind,  erkennen die Erklärung automatisch an. Am diesem Mittwoch feiert die Erklärung ihren 60. Geburtstag.

Erklärung heute so aktuell wie 1948


Anlässlich dieses Jubiläums erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist heute so aktuell wie vor 60 Jahren bei ihrer Formulierung. Denn leider ist die Umsetzung der Menschenrechte noch immer nicht Realität. Ausbeutung, Gefangenschaft, Unterdrückung, Hunger, Kriege und Entrechtung prägen den Alltag von Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Menschen kämpfen tagtäglich um den Zugang zu Wasser, Bildung und Gesundheit. Sie sind Gewalt, Vertreibung und Zerstörung ausgesetzt.

Täglich Menschenrechtsverletzungen


Auch bei uns sind Menschenrechtsverletzungen weiterhin an der Tagesordnung. Sie finden in Form von Diskriminierung und Gewalt gegen Minderheiten, zunehmender Armut gerade von Kindern, Barrieren beim Zugang zu Bildung, ungleicher Bezahlung von Frauen und Männern, Pflegeskandalen im Alter sowie dem Umgang mit hier lebenden Flüchtlingen tagtäglich statt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde das Recht auf Asyl in Deutschland und Europa massiv ausgehöhlt und gleichzeitig
die Mauer um die EU immer höher gezogen. Auch im Namen des Kampfes gegen
den Terror nimmt die Bundesregierung Grund- und Menschenrechtsverletzungen in Kauf.

Menschenrechte verwirklichen


Wenn Deutschland und Europa weiterhin bei der Verwirklichung der Menschenrechte eine führende Rolle spielen wollen, müssen diese Missstände behoben werden. Die Glaubwürdigkeit und die Achtung vor den Menschenrechten gebieten es, die eigenen Versäumnisse auszuräumen und nicht unter den Teppich zu kehren.“

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