Die GRÜNEN in Aachen begrüßen die Entscheidung des Karlspreisdirektoriums, den Karlspreis im kommenden Jahr an den Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet zu verleihen. Die Finanzkrise, unter der gegenwärtig Irland zu leiden hat, die aber durchaus auch auf Spanien und Portugal übergreifen kann, gefährdet die gemeinsame Währung und damit die europäische Wirtschaft sowie den gesamten europäischen Einigungsprozess.
Die aktuelle Entscheidung ist ein Zeichen der Unterstützung für Jean-Claude Trichet und all jene, die sich um die Stabilität des Euro bemühen. Die Verleihung des Karlspreises ist auch als eine in die Zukunft gerichtete Mahnung an eine einheitliche europäische Finanz- und Wirtschaftspolitik zu verstehen. Denn ohne eine solche wird der Euro kaum zu halten sein. Auf der anderen Seite ist Europa mehr als nur eine Währungs- und Wirtschaftsunion. Wir werden nur dann gestärkt aus dieser Krise hervorgehen, wenn das Gemeinsame überwiegt und wenn die Völker Europas diese Gemeinsamkeit spüren und leben. Nur daraus entsteht eine Solidarität, die sich auch in gegenseitiger finanzieller Unterstützung zeigt. Es wäre gut, wenn der Karlspreis in Zukunft das soziale, das kulturelle und das ökologische Europa stärker in den Blick nehmen würde. Die Mitglieder des Karlspreisdirektoriums zeigen in diesem Jahr eine gewisse Risikofreude, wissen wir doch nicht, wie sich der Euro bis zur Preisverleihung im Mai 2011 entwickeln wird. Diesen Mut wünschen wir dem Direktorium auch in Zukunft!
(Ein Bericht von Sabine Göddenhenrich, Ortsverband Aachen)