Wie mit Lippenbekenntnissen Politik gemacht wird, zeigte die letzte Sitzung des Kulturausschusses. Die GRÜNEN hatten einen konkreten Antrag gestellt, die finanzielle Förderung der freien Kultur zu verbessern.
Dazu gab es auch einen Finanzierungsvorschlag: Budgetdisziplin innerhalb des Kulturbetriebs, wo einzelne Geschäftsbereiche - wie zum Beispiel die Museen - ihre Etats immer wieder um hunderttausende Euro überziehen. „Wenn diese Defizite nicht ausgeglichen werden müssten, ständen große Beiträge zur Verfügung“, so der grüne Ratsherr Hermann Josef Pilgram.
Die CDU hätte dem Antrag folgen können - da die SPD aber Beratungsbedarf hatte, sprachen auch Christdemokraten, FDP und Linke sich dafür aus, die Behandlung dieses Antrags auf März zu verschieben. Einen Tag vorher hatten die sozialdemokratischen Bremser noch den angeblichen „Stillstand“ in der Stadt und mangelnde politische Initiativen beklagt.
Überhaupt hatte besonders die SPD Probleme, sich zu entscheiden, wenn es konkret wurde. Als die Grünen beantragten, dem Musikbunker e.V. wegen seiner schwierigen Situation beantragte 10.000 € zu bewilligen und nicht nur 5.000 €, wie die Verwaltung vorschlug, verweigerten sie die Zustimmung und wollen erst im März erneut darüber beraten. Beim Schreiben von Anträgen ist die SPD dagegen immer sehr schnell.
Um es abschließend mit dem guten alten Goethe zu sagen:
„Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht getan,
Und keinen Tag soll man verpassen,
Das Mögliche soll der Entschluß
Beherzt sogleich beim Schopfe fassen...“