Jeder, der in Aachen Bus fährt, weiß: Es gibt solche und solche – Fahrzeuge! Die ASEAG-eigene Flotte kommt in der Regel modern und technisch gut ausgerüstet daher. Bei den Bussen der Subunternehmer sieht das allerdings oft anders aus.
Daher fordern die GRÜNEN jetzt in einem Ratsantrag, dass insbesondere mit Blick auf die Stickoxid-Werte straffere Auflagen auch für die Subunternehmer zum Greifen kommen. Im Aachener Stadtgebiet sollen bereits von 2015 an nur noch Busse eingesetzt werden, die die Grenzwerte der Abgasnorm EURO 5 einhalten oder emissionsärmer sind. Eine entsprechende Vereinbarung möge der ASEAG-Aufsichtsrat mit dem Vorstand des Unternehmens treffen.
Stickoxide sind die „Sorgenkinder“
„Uns geht es natürlich um bessere Luft und damit um mehr Lebensqualität für die Menschen in der Stadt“, erklärt Ratsfrau Sabine Göddenhenrich, GRÜNE Vorsitzende des Umweltausschusses der Stadt Aachen. „Vor allem aber sind wir schlichtweg verpflichtet, im Rahmen des Luftreinhalteplans bestimmte Normen und Grenzwerte einzuhalten, was die Belastung durch Feinstaub und Stickoxide angeht. Insbesondere letztere, die Stickoxide, machen uns Sorgen.“ Da die meisten PKWs bereits schadstoffarm unterwegs seien und auch LKWs in dieser Hinsicht gut aufgeholt hätten, sei nun die Fahrzeugklasse der Busse die Stellschraube, an der man noch drehen könne.
Bei den Bussen noch Potenzial
„Die Busse hängen hinterher“, meint der GRÜNE Ratsherr Roland Jahn, der den Vorsitz im Mobilitätsausschuss innehat. „Die ASEAG selbst ist zwar gut unterwegs, was die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Rußpartikelfiltern angeht.“ Auch die Einhaltung der Euronorm 5 oder 6 (hier geht es um die besagten Stickoxide), erfüllten bereits 58% der eigenen Busse. „Doch rund 40% der Fahrten gibt die ASEAG an Subunternehmer, die oft mit alten Fahrzeugen unterwegs sind. Hier müssen die Anforderungen neu definiert und höhere Standards gesetzt werden – und zwar bald!“ Denn das Maßnahmenbündel, das die Stadt geschnürt hat, um die Einführung einer Umweltzone zu vermeiden, erfordere Aktion.
Finanzierung ist unumgänglich
Umsonst ist das ganze natürlich nicht, denn die Subunternehmer müssten ihre alten Flottenbestände schneller als bisher gegen neue Busse austauschen und könnten also ihre Leistungen nicht mehr so günstig anbieten. Das Defizit bleibe bei der ASEAG, und damit beim städtischen Haushalt hängen, so Roland Jahn: „Eine Anhebung der Fahrpreise – außerhalb der normalen Steigerungen – kommt an dieser Stelle nicht in Frage. Das wäre dem Fahrgast nicht vermittelbar.“
Dennoch sei ein zeitnahes Handeln an dieser Stelle wichtig, betont Sabine Göddenhenrich und resümiert: „Die Bürgerinnen und Bürger WOLLEN den sauberen Verkehr, also müssen wir Maßnahmen schaffen. Wenn wir ständig Grenzwerte überschreiten, kostet uns das auch Geld. Nicht zuletzt nehmen die Atemwegserkrankungen durch Feinstaub und Stickoxide zu. Mal abgesehen davon, dass viele Menschen, insbesondere Kinder, durch diese Art der Erkrankungen in ihrer Lebensqualität sehr eingeschränkt sind, kostet uns das letztendlich auch Geld, das über die Krankenkassen gezahlt werden muss.“